Die meisten kennen ihn als den Mann mit der Tolle aus der WDR-Sendung „Zimmer frei”. Doch Götz Alsmann ist auch passionierter Musiker. Sein neues Programm „Broadway”, das im Dortmunder Konzerthaus Premiere feierte, entführt das Publikum ins New York der 30er bis 50er Jahre. Mit im Gepäck: Klassiker von Porter, Gershwin, Kern und Rodgers & Hammerstein – dargeboten in deutschsprachigen Fassungen. Eine herrlich leichte, jazzig-swingende Zeitreise zur amerikanischen Glamour-Metropole, die kein bisschen angestaubt daherkommt und Lust darauf macht, die alten Platten mal wieder im Original aufzulegen.
„Next stop Broadway”, tönt es aus den Lautsprechern, zusammen mit den typischen Ratter- und Bremsgeräuschen der New Yorker Subway. Und schon geht er los, der rund zweistündige Spaziergang über die berühmte Glitzermeile. Im Mittelpunkt stehen dabei Titel aus Alsmanns viertem Studioalbum „Am Broadway”, für die er alte deutschsprachige Versionen von Musicalklassikern und Revueschlagern wieder ausgehfein gemacht hat. Von „42nd Street” über „My Fair Lady”, zu „The Sound of Music” und „Kiss Me Kate”; von „Das Lied der Einsamkeit” (Original: „Serenade in Blue”) über „C’est manfique” zu „Was immer Lola will” (Original: „Whatever Lola Wants”) – Alsmann präsentiert die Vielseitigkeit dieser Klassiker und kleidet sie dafür in ansprechende neue Arrangements.
Für den typischen Alsmann-Sound sorgt dabei auch seine Band, die wie ihr Frontmann bonbonfarbene Sakkos trägt. Altfrid Maria Sicking (Vibrafon, Xylofon), Michael Ottomar Müller (Bass), Rudi Marhold (Schlagzeug), Markus Passlick (Percussion) und Alsmann (Gesang, Klavier) agieren als eingespieltes Team, welches den jazzig-swingenden Nummern eine fließende Leichtigkeit verleiht. Das ist wohl auch der Grund, warum das Publikum ab dem ersten Takt und bis zu Alsmanns herrlich egozentrischer Ukulelen-Zugabe durchgehend mitwippt.
Charmant und spritzig gestaltet Alsmann auch seine Moderationen. So plaudert er zum Entstehungs- und Aufnahmeprozess der CD in New York, gibt Anekdoten aus seiner Tanzschulzeit im heimischen Münster preis und erzählt den ein oder anderen Schwank aus seiner Jugend. Dabei erklärt er auch die Intention hinter „Broadway”: Er wollte ein Programm machen, was ganz im Zeichen klassischer Musical- und Revuemelodien stehe, eine Zeitreise unternehmen zurück ins goldene Zeitalter des Broadway, um dem Publikum so die Zeit zum Träumen zu geben, zum Sich-Verlieren in wunderschönen Melodien.
Genau das ist Alsmann gelungen. „Broadway” ist ein ansprechendes Gute-Laune-Programm, welches uns ein Stück glamouröse Theater-Vergangenheit – auf Hochglanz poliert – wieder ins Gedächtnis zurückruft. Als sich Alsmann mit dem Gershwin-Klassiker „Es ist die Liebe, die so glücklich macht” (Original: „They Can’t Take That Away From Me”) und drei Zugaben verabschiedet, bekommen er und seine Jungs von schwarz befrackten Blumenmädchen passend zu ihren Sakkos rosafarbene Rosen überreicht. Das hat Stil – genau wie dieser Premierenabend.
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