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KURZBEWERTUNG |
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Mit dieser Inszenierung ist Stefan Huber und der Oper Dortmund ein richtig großer Wurf gelungen. Äußerst selten findet man an deutschen Stadttheatern Musicalinszenierungen auf so hohem Niveau. In der Spielzeit 2013/14 als Koproduktion der Theater Dortmund, Nürnberg und Chemnitz auch in Bayern und Sachsen zu sehen.
Premiere in Nürnberg: 02.11.2013
Premiere in Chemnitz: 03.05.2014
Die Geschichte ist schnell erzählt. Die nicht sehr hübsche Fanny Brice ist überzeugt davon, ein großer Star bei den Ziegfield Follies zu werden und erkämpft bzw. ertanzt und ersingt sich mit viel Ausdauer und Elan schließlich den großen Ruhm. Sie verliebt sich in den Glücksspieler Nick Arnstein, beide heiraten, bekommen ein Kind, und nachdem Arnstein wegen Betrugs ins Gefängnis muss, beendet er nach 18 Monaten Haft schließlich die Beziehung zu Fanny Brice.
Stefan Huber erzählt diese Geschichte wunderbar geradlinig, sodass man sich in Raum und Zeit der Handlung wohlfühlt und auch die ein oder andere Länge im ersten Akt gut übersehen kann. Er verzichtet auf unnötige Modernisierungen und ordnet sich der Handlung unter. Eine toll ausgearbeitete Personenregie garantiert starke, intime Momente – besonders im dramatischeren zweiten Akt reihen sich viele spannungsgeladene Augenblicke aneinander – im Kontrast zu großen Shownummern, die das klassische Broadwaymusical mit viel Schwung wiederbeleben.
Zu diesem Ansatz passt das gelungene Bühnenbild von Harald B. Thor, das alles bietet, was zu einem Musicalklassiker gehört: Die große Showbühne für die Ziegfield Follies oder kleinere Räumlichkeiten wie die Garderobe von Fanny Brice, die schnell und unkompliziert von der Seitenbühne hereingefahren wird, werden genauso selbstverständlich präsentiert wie stimmungsvolle Straßenzüge mit Laternen oder große Hauseingangshallen mit Kronleuchter. Der Hauptteil des Bühnenbilds besteht aus großen hängenden holzfarbenden Lamellen, die durch Bühnenarbeiter in Kostümen immer wieder anders angeordnet werden können und dadurch ständig neue Räume schaffen. Ein paar große Bühnenprospekte der Örtlichkeiten und die passenden Requisiten dazu – und fertig ist das stimmungsvolle Bühnenbild. Ein wenig mehr Farbenpracht wäre ab und zu wünschenswert und auch der ein oder andere Umbau bremst ein wenig den Fortgang der Handlung ab, aber das sind Nichtigkeiten, die man gerne übersieht.
Susanne Hubrich ergänzt den visuellen Faktor mit wunderschönen Kostümen, die Zeit und Örtlichkeit bestens wiederspiegeln. Angefangen bei ausgefallenen Bühnenkreationen für die Ziegfield Follies über schlichte Kleidung für die “einfachen” Menschen bis hin zu perfekt geschnittenen Kleidern für Fanny Brice – Susanne Hubrich unterstützt mit ihren Kostümen immer Szene und Charakter.
Abgesehen vom schwungvollen Orchester unter der Leitung von Jürgen Grimm, den stimmungsvollen Choreografien von Danny Costello – erwähnenswert ist die große Shownummer im zweiten Akt, in der das engagierte Ensemble eine abwechslungsreiche Choreografie mit Gewehren darbietet – und dem gesamten Ensemble, das mit viel Spielfreude und wenig Opernpathos spielt und singt, gibt es einen großen Hauptgrund, warum man sich diese Inszenierung nicht entgehen lassen darf: Katharine Mehrling in der Titelrolle ist Dreh- und Angelpunkt dieses Musicals, steht fast durchgängig auf der Bühne und liefert eine Starperfomance ab, die man nur selten auf der Bühne sehen kann. Sie beherrscht die Bühne von Anfang bis Ende und schafft es auch in einem so großen Haus, eine Intimität zu schaffen, die beeindruckt. Ihr differenziertes Spiel, beginnend vom einfachen Mädchen über das exaltierte Showgirl bis hin zur eleganten Dame, die ihre Herkunft immer unterschwellig durchscheinen lässt, begeistert und imponiert gleichermaßen. Jede Geste und jede Haltung sitzt, weckt Emotionen und zieht das Publikum in seinen Bann. Sie lotet jede Stimmung und jeden Moment ihrer Rolle aus und wechselt spielend leicht zwischen Drama und Humor. Ihr starkes Spiel in Kombination mit ihren erstklassigen Interpretationen von Songs wie “People” oder “Don’t rain on my parade” garantieren Gänsehautmomente, die den Zuschauer am Ende des Abends begeistert und euphorisiert den Saal verlassen lässt.
Wenn man schließlich Kritikpunkte anführen möchte, so kann man sagen, dass der Wechsel zwischen englischen und deutschen Songs etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass einige Choreografien noch unsauber sind und nicht jeder Schritt perfekt sitzt und dass, wie bereits erwähnt, einige Längen im ersten Akt sowie einige lange Umbauten den Gesamteindruck leicht trüben.
Jedoch sind das Kleinigkeiten, wenn man bedenkt, dass man ein selten gespieltes klassisches Musical in solch einer Qualität noch seltener auf deutschen Bühnen findet. Unbedingt anschauen und Katharine Mehrlings großartige Leistung genießen.
Musical von Jule Styne (Musik), Isobel Lennart (Buch) und Bob Merrill (Texte)
Übersetzung von Heidi Zerning (Songs teilweise in Englisch)
Koproduktion mit dem Theater Chemnitz und dem Staatstheater Nürnberg
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KREATIVTEAM |
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Inszenierung | Stefan Huber | |||
Musikalische Leitung - | ||||
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in Dortmund | Jürgen Grimm | |||
in Nürnberg | Philipp Armbruster | |||
in Chemnitz | Tom Bitterlich | |||
Choreographie | Danny Costello | |||
Bühnenbild | Harald Thor | |||
Kostüme | Susanne Hubrich |
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CAST (AKTUELL) |
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in Chemnitz 2014 | ||||
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Fanny Brice | Katharine Mehrling Frederike Haas | |||
Nick Arnstein | Matthias Otte | |||
Eddie Ryan | Marc Seitz | |||
Rose Brice | Gabriele Ramm | |||
Florence Ziegfeld jr. | Matthias Winter | |||
Mrs. Strakosh u.a. | Sylvia Schramm-Heilfort | |||
Mrs. O'Malley u.a. | Monika Straube | |||
Mrs. Meeker u.a. | Kerstin Randall | |||
Emma u.a. | Susanne Müller-Kaden | |||
Mrs. Nadler u.a. | Ute Geidel | |||
John u.a. | Edward Randall | |||
Keeney u.a. | Andreas Kindschuh | |||
Heckie, Mr. Renaldi u.a. | Peter Heber | |||
Jean-Paul u.a. | Roland Glass | |||
Ziegfeld-Tenor u.a. | Tommaso Randazzo | |||
Ensemble | Anke Merz Marie Roehl Mandy-Marie Mahrenholz Yael de Vries Veronique Spiteri Sabrina Stein, Andreas Röder Christian Hutter Claus Opitz Robert Schmelcher |
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CAST (HISTORY) |
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TERMINE (HISTORY) |
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