Mit "Stolz und Vorurteil *oder so" bringt die Komödie am Kurfürstendamm, die seit dieser Spielzeit im Theater am Potsdamer Platz residiert, eines der berühmtesten Werke der englischen Literatur in einer modernen Interpretation auf die Bühne. Der Klassiker von Jane Austen wurde von Isobel McArthur mit neuen Perspektiven, einem fünfköpfigen weiblichen Schauspielensemble und bekannten Popsongs versehen. Das Ergebnis ist ein kurzweiliger Theaterabend, der die Lachmuskeln zum Beben bringt und dennoch auch leise Töne anschlägt, die berühren.
In neuem Gewand schicken Peter Scholz und Dennis Martin "Die Päpstin" in eine weitere Laufzeit am Schlosstheater Fulda und im Anschluss nach Hameln. Mit Regisseur Gil Mehmert hat sich Spotlight Musicals eine Koryphäe gesichert. Die Inszenierung besticht mit einer grandiosen Hauptbesetzung, angeführt von Sabrina Weckerlin, die in ihre Paraderolle zurückkehrt. Das Buch ist grundlegend überarbeitet, deutlich – zum Teil etwas zu viel – gestrafft, neue stimmungsvolle Songs und effektiv eingesetzte Reprisen bereichern den Score und die Frauenfiguren Johanna und Marioza werden plastischer gezeichnet. Zuweilen wirkt das Stück so verändert, dass der Zuschauer sich in einer Uraufführung wiederzufinden glaubt.
Sowohl das neue Arrangement für großes Orchester als auch die beiden Hauptdarsteller mit klassisch geschulten Stimmen lassen Swing auf Operette treffen. Auch Gaines Halls werkgetreue Inszenierung von „The Famous Door on Swing Street“ vermag die dramaturgischen Schwachstellen des Musicals nicht kaschieren. Allerdings retten nach einem viel zu zähem Beginn Halls ausgelassene und mit äußerster Präzision getanzten Stepp-Choreografien die Show.
Im Programmheft der Meininger Inszenierung von "Der Graf von Monte Christo" berichtet Komponist Frank Wildhorn wie die Partitur zu seinem Musical entstanden ist: Er hat sich immer wieder die Verfilmung mit James Caviezel aus dem Jahr 2002 angesehen und dabei den Ton abgedreht. In Stummfilm-Manier saß er dabei an seinem Klavier und hat Melodien gespielt, die ihm in den jeweiligen Szenen in den Kopf gekommen sind. Möglicherweise hat sich Cusch Jung von dieser Geschichte inspirieren lassen. In seiner Inszenierung dominieren riesige Videoprojektionen das Bühnenbild und vermitteln so oft den Eindruck, in einem großen Hollywood-Film zu sitzen.
Wie stellt man das Leben eines Holocaust-Überlebenden im (Musik-)Theater dar? Darf man das überhaupt? Die klare Antwort der Hamburger Kammerspiele lautet: Ja! Die eindrucksvolle Inszenierung von Gil Mehmert zeigt, dass es möglich ist, das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte angemessen, berührend und ohne unnötige Dramatisierungen, dafür aber mit Einsatz von Jazz- und Swing-Musik auf die Bühne zu bringen. Das hochkarätige Ensemble um Hauptdarsteller Konstantin Moreth überzeugt sowohl in musikalischer als auch in schauspielerischer Hinsicht.
Sie werden immer mehr. Frauen mit guten Jobs aber ohne Mann. Bei dem Workshop "Männerbeschaffungsmaßnahmen" treffen vier beruflich erfolgreiche, aber allein stehende Frauen aufeinander. Das erklärte Ziel ist es, die weibliche Ausstrahlung im täglichen Leben durch die Kraft des Gesanges neu zu definieren. Gesagt – getan, denn die eine Teilnahme an diesem „ultimativen Workshop" lohnt sich allemal – für Männer und Frauen.
US-Soldat Jerry bleibt nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris, um dort als Maler zu arbeiten. Er verliebt sich unsterblich in Lise, die aber auch noch anderen Männern den Kopf verdreht... Die Adaption des gleichnamigen Musicalfilms erlebte nach Spielzeiten in Paris, New York und London 2018 seine deutschsprachige Erstaufführung und geht nun auf Tournee durch den deutschsprachigen Raum.
Nach vielen Jahren treffen sich die Brüder Thommy und Sandro auf der Beerdigung ihrer Großmutter wieder. Beide sind in der ehemaligen DDR aufgewachsen, ihre Biografien haben sich jedoch unterschiedlich entwickelt. In Rückblenden rekonstruieren die Brüder, warum der Kontakt zwischen ihnen abgebrochen ist und was zwischen Mauerfall und heute passiert ist. Dazu erklingen Songs von Gerhard Gundermann und Rio Reiser.
Der Musicalsommer Fulda landet mit seiner Adaption der klassischen Abenteuergeschichte einen großen Erfolg. Die Besetzung stimmt, das Ausstattungsteam leistet mit geringen Mitteln Großes, die Songs bleiben lange im Ohr. Mängel in der Personenführung, verkrampfte Kampfszenen und eine altbackene Choreographie werden durch Spielfreude ausgeglichen, bleiben aber Schwachpunkte der Aufführung.
Mehrere Begriffe ohne Anführungszeichen = Alle Begriffe müssen in beliebiger Reihenfolge vorkommen (Mark Seibert Hamburg findet z.B. auch eine Produktion, in der Mark Müller und Christian Seibert in Hamburg gespielt haben). "Mark Seibert" Wien hingegen findet genau den Namen "Mark Seibert" und Wien. Die Suche ist möglich nach Stücktiteln, Theaternamen, Mitwirkenden, Städten, Bundesländern (DE), Ländern, Aufführungsjahren...