Chess (2019)
Theater, Regensburg
Nasser Regen fällt auf die Bühne und bildet große Pfützen. Im Hintergrund der abgedunkelten Bühne steht eine verzweifelte Frau mit zwei Kindern. Ihr Mann - der frisch gebackene russische Schachweltmeister Anatoly Sergievsky - singt im Zentrum der Bühne eine gefühlvolle Hymne an sein Land, das er so liebt und doch verlassen muss. Gefühlvolle Streicher und zarte Holzbläser begleiten den emotionalen Augenblick. Gänsehaut pur? Leider nein. Denn das Orchester bleibt in Belanglosigkeit stecken. Es folgt weder dem Crescendo des Sängers noch der intensiven Dramatik. Kein opulent gewaltiger Orchesterklang beendet die Szene. Diese Schlussszene des 1. Aktes ist symptomatisch für die Premiere des Musicals "Chess" im Velodrom des Theaters Regensburg.