Es ist eine der Lieblingsgeschichten von Cameron Mackintosh, wie er in den 1970er Jahren versuchte, die Rechte für eine Bühnenmusicalfassung von der Autorin der weltberühmten "Mary Poppins"-Bücher, P. L. Travers, zu bekommen, aber immer wieder bei ihr abblitzte. Viel zu sehr litt sie zeitlebens darunter, wie Walt Disney in seiner Filmfassung ihre Romanheldin verändert hatte.
Das auf dem gleichnamigen Film von 1952 basierende Musical ist die beste Antwort auf schlechtes Wetter. Wie auf der Leinwand geht es um die Folgen, die die Einführung des Tonfilms mit sich bringen: Ein Hollywood-Traumpaar gerät beruflich in die Bredouille, weil der weibliche Part eine schreckliche Stimme hat. Abhilfe soll eine arbeitslose Schauspielerin bringen, die stumme Diva synchronisieren soll.
Es gibt wohl kaum ein Thema, das den Puls der Musical-Fans dermaßen in die Höhe schnellen lässt, wie die zumeist mit notwendigen Sparmaßnahmen begründeten, immer weiter fortschreitende Verkleinerungen von Orchestern in den deutschsprachigen Musicalhäusern. Mit ihrer Inszenierung von "Pippin" hingegen lässt es die Staatsoperette Dresden im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich krachen und hat bei Koen Schoots eine Fassung für ihr 40-köpfiges Orchester in Auftrag gegeben, die die ausschweifende Inszenierung perfekt untermalt. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen.
Musical mit der Musik der amerikanischen Punk-Rock Band Green Day: Erzählt wird die Geschichte drei junger Männer, die dem tristen Leben in der Vorstadt entfliehen wollen und jeweils einen anderen Weg einschlagen. Die Show wird in Pilsen in der englischsprachigen Originalfassung mit tschechischen Untertiteln gezeigt.
Jason Robert Brown? Ist das nicht der Mann, der Musicals mit kleiner Besetzung und wenigen Musikern schreibt? "Die letzten fünf Jahre" und "Song For A New World" sind Dauerbrenner auf kleinen Bühnen und waren während der Pandemie die Musicals der Stunde, weil sie Theatern überhaupt eine Chance auf ein Programm boten. An "Parade" dagegen ist nichts klein. Ein 18-köpfiges Ensemble, dazu Chor und Statisterie, 40 Orchestermusiker, historische Kostüme, ein sich ständig änderndes Bühnenbild – ein Kraftakt für das Theater Regensburg. Doch bei aller Gigantomanie ist "Parade" vor allem eins: ein sehr gutes Stück.
Es lässt sich schon beinahe als Coup bezeichnen, was das Landestheater Linz in der Spielzeit 2022/23 auf seiner Homepage angekündigte: Sie präsentieren in besonderer Zusammenarbeit mit Stage Entertainment die österreichische Erstaufführung von "Anastasia". Nicht als ein Klon der bereits am Broadway und später in den Niederlanden und in Deutschland gezeigten Inszenierung, sondern als eigenständige Interpretation der Show um die vermeintlich noch lebende russische Zarentochter. Allerdings vermag es leider auch die Linzer Fassung trotz einiger schöner Inszenierungsideen und einer in weiten Teilen großartigen Besetzung nicht, die massiven Schwächen des Buchs auszugleichen.
Dem Trend der kleinen und sparsamen Inszenierungen folgend, hat Andrew Lloyd Webber sein ohnehin nur selten gespieltes Musical vor einigen Jahren für eine sehr reduzierte Begleitung durch zwei Klaviere und einem Schlagzeug für das Londoner Southwark-Playhouse überarbeitet. Carsten Lepper brachte diese Fassung in einer eigenen Inszenierung 2020 ins intime Theater Arche nach Wien. Offenbar konnte er die damit die Verantwortlichen des Theater Münsters vom Stück selbst überzeugen, denn jetzt darf Lepper im Großen Haus aus dem Vollen schöpfen. Und weiß Gott, er tut es! Und er tut es mit einer offenkundigen Liebe und großer Kenntnis zu und über dieses etwas andere Andrew-Lloyd-Webber-Musical.
Was eine Pädagogin so alles bewirken kann: Der traditionsbewusste König von Siam lässt sich auf Anna, die "very british" Lehrerin seiner Kinder, ein. Gibt es für dieses "exotische" Paar eine gemeinsame Zukunft? Die eigentlich für ihre Operetten-Produktionen bekannten Seefestspiele Mörbisch zeigen das 1951 uraufgeführte und 1952 mit vier Tony Awards ausgezeichnete Musical in der Spielzeit 2022.
Mehrere Begriffe ohne Anführungszeichen = Alle Begriffe müssen in beliebiger Reihenfolge vorkommen (Mark Seibert Hamburg findet z.B. auch eine Produktion, in der Mark Müller und Christian Seibert in Hamburg gespielt haben). "Mark Seibert" Wien hingegen findet genau den Namen "Mark Seibert" und Wien. Die Suche ist möglich nach Stücktiteln, Theaternamen, Mitwirkenden, Städten, Bundesländern (DE), Ländern, Aufführungsjahren...