Die Angststörung eines Jugendlichen in den Mittelpunkt eines Musicals zu stellen, ist ein ziemlich mutiges Unterfangen. Umso bemerkenswerter, dass "Dear Evan Hansen" am Broadway und im West End zu einem der erfolgreichsten Stücke der vergangenen Jahre wurde und mit einem regelrechten Preisregen – unter anderem sechs Tonys und drei Olivier Awards – überschüttet wurde. Dem Musical Frühling Gmunden ist es in diesem Jahr gelungen, sich die Rechte an der Deutschsprachigen Erstaufführung zu sichern und mit ihrer intensiven und aufwühlenden Inszenierung Grundsteine für zukünftige Produktionen zu legen.
Die Musicaladaption von Billy Wilders Filmklassiker "Manche mögen’s heiß" aus dem Jahr 1959 ist seichte Unterhaltung mit viel Slapstick und Wortwitz für einen vergnüglichen Abend. Obwohl es um Mord, Lüge, Betrug und Liebe geht, ist der Grundtenor des Stücks heiter und augenzwinkernd. In der Inszenierung von Klaus Seiffert und unter der musikalischen Leitung von Matthias Binner ist die Komödie temporeich und kurzweilig und führt das Publikum in eine Welt, in der sich schlussendlich alle Probleme in Wohlgefallen auflösen.
Gilla Cremer führt den Zuschauer durch Stationen aus dem Leben der Knef, spielt, erzählt, tanzt und singt sich durch die Höhen und Tiefen dieser außergewöhnlichen Biographie.
Das Euro-Studio Landgraf schickt den "Mann von La Mancha" auf Tournee. Christian Stadelhofer inszeniert diesen Klassiker mit Schauspielern und einer anrührenden Annika Bruhns in einer kleinen und intimen Produktion und lässt auf der Bühne die Grenze zwischen Orchester und Besetzung verschwinden. Dem Publikum wird ein Theaterabend geschenkt, wie man ihn bei einer Tourneeproduktion beinahe nicht erwarten würde.
Sie werden immer mehr. Frauen mit guten Jobs aber ohne Mann. Bei dem Workshop "Männerbeschaffungsmaßnahmen" treffen vier beruflich erfolgreiche, aber allein stehende Frauen aufeinander. Das erklärte Ziel ist es, die weibliche Ausstrahlung im täglichen Leben durch die Kraft des Gesanges neu zu definieren. Gesagt – getan, denn die eine Teilnahme an diesem „ultimativen Workshop" lohnt sich allemal – für Männer und Frauen.
Es kommt nicht oft vor, dass ein erfolgreiches, vielfach preisgekröntes Broadway-Musical erst nach Deutschland – und dann auch noch an ein verhältnismäßig kleines Stadttheater – kommt und erst ein Jahrzehnt später im europäischen Musical-Mekka London zu sehen ist. "Next to Normal" ist so ein Stück. Zehn Jahre nach seiner deutschsprachigen Erstaufführung hat sich jetzt das Original-Team für ein "Reunion-Konzert" mit Songs und Anekdoten wieder in Fürth getroffen und schafft es, innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde den Zauber, den das Musicals damals ausgemacht hat, wiederherzustellen.
Der 2001 uraufgeführte Off-Broadway Erfolg ist eine bizarre Mischung aus Rockkonzert, Musical und Showbusiness-Satire. Hedwig - geboren als Hansel Schmidt in Ost-Berlin - tourt als Rock-n-Roll- und Drag-Queen durch die Lande und erzählt ihre ganz besondere Geschichte. Dabei ist sie Grenzgängerin zwischen Ost und West, zwischen den Geschlechtern und auf der Suche nach der wahren Liebe. Erstmals wird in Deutschland die neue Übersetzung von Roman Hinze und Johannes von Matuschka gespielt.
"Was mich erschreckte, soll auch andere erschrecken" sagte Mary Shelly einmal über ihren Schauerroman "Frankenstein" aus dem Jahr 1818. Diesem Erschrecken hat sich offensichtlich auch Kevin Schroeder im Buch seiner Musicalfassung verschrieben. Damit meinte er jedoch nicht das Erschrecken über ein fürchterlich entstelltes Monster, sondern das Erschrecken über die menschlichen Abgründe. Gleich zu Beginn der Show lässt er von einem der höchsten Punkte der Felsenbühne Luisenburg seinen Victor Frankenstein deswegen auch die Frage stellen, wer eigentlich in dieser Geschichte das Monster sei. Stimmungsvoller könnte ein Einstieg kaum gelingen.
Mit "SCHOLL – Die Knospe der weißen Rose" haben Thomas Borchert und Titus Hoffmann ein außergewöhnlich komplexes und inhaltlich anspruchsvolles Werk geschaffen, das seine Uraufführung im Stadttheater Fürth in einer eindrucksvoll präsentierten Inszenierung mit einem bombastischen, vor Talent strotzenden jungen Cast feiert. Ein bedeutendes Stück deutscher Geschichte ist hier aufbereitet als hochphilosophisches Coming-of-Age-Drama mit den Irrungen und Wirrungen junger und außergewöhnlicher Leben in der NS-Zeit.
Mehrere Begriffe ohne Anführungszeichen = Alle Begriffe müssen in beliebiger Reihenfolge vorkommen (Mark Seibert Hamburg findet z.B. auch eine Produktion, in der Mark Müller und Christian Seibert in Hamburg gespielt haben). "Mark Seibert" Wien hingegen findet genau den Namen "Mark Seibert" und Wien. Die Suche ist möglich nach Stücktiteln, Theaternamen, Mitwirkenden, Städten, Bundesländern (DE), Ländern, Aufführungsjahren...