Das Theater Dortmund schafft mit Gil Mehmerts Inszenierung einen vielschichtigen Musicalabend, in dem vor allem die homogene Cast brilliert, die wie ein Uhrwerk ineinandergreift.
Ein wahres Musical-Kleinod wurde in diesem Sommer erstmals auf einer deutschen Profi-Freilichtbühne auf den Treppen vor St. Michael in Schwäbisch Hall präsentiert und weiß zu berühren. "Wie im Himmel" dreht sich um Heimat, Heimkunft, Freundschaft und Zusammenhalt. Höchst emotional wird hier ein Stück inszeniert, das über die Menschlichkeit und Güte eines jeden erzählt – und darum, dass die Qualitäten mancher erst auf den zweiten Blick zu erahnen sind. "Wenn man es fühlt, kann man sie seh’n: Flügel gibt’s bei allen."
Sexy, emotional, stark. Das Deutsche Theater in München zeigt "Hair" als Produktion des Salzburger Landestheaters in einer berührenden und intensiven Inszenierung von Andreas Gergen mit einer schier überirdisch guten Besetzung und einer prägnanten brandaktuellen Färbung.
Der etwas angestaubte Musical-Klassiker aus dem Jahr 1965 über die bekannte spanische Romanfigur Don Quijote kommt bei den Schlossfestspielen Heidelberg, vortrefflich in ein historisches Setting eingebettet, erfrischend dynamisch und modern daher.
Es mag bei all den spannenden und interessanten neueren Musicalstoffen nicht sonderlich innovativ erscheinen, "Jesus Christ Superstar", den über 50 Jahre alten Klassiker, auf den Spielplan der Bad Hersfelder Festspiele zu setzten. Mit seiner Version schafft Regisseur Stefan Huber mit seinem Team und allen voran seiner fantastischen Besetzung jedoch einen neuen – und auch im Jahr 2023 noch spannenden – Blick auf die Passionsgeschichte Jesus Christus'.
Mit seiner diesjährigen Open-Air-Inszenierung stellt das Theater Plauen – Zwickau zum wiederholten Male seine Musical-Tauglichkeit unter Beweis: Mit einem neuen Blickwinkel auf den Zauberer Merlin, einer phantasievollen Inszenierung und einer durchweg überzeugenden Besetzung präsentiert sich "Artus – Excalibur" als Geheimtipp im Musical-Sommer 2023.
Mit trockenem britischen Humor und handfestem Slapstick jagt das Ensemble mit hohem Tempo durch die Geschichte und lässt überraschende Pausen für emotionale Gänsehaut-Momente. Der Veranstalter wirbt damit, dass die Produktion 39 5-Sterne-Rezensionen bekommen habe. Dann ist das hier jetzt Nr. 40!
Gleich im Prolog geben die Darsteller dem Publikum den Tipp, dass es wohl besser gewesen wäre, sich auf den Abend vorzubereiten. Schließlich sei ein russischer Roman wie "Krieg und Frieden" nur schwer zu verstehen und alle Figuren auf der Bühne hätten neun unterschiedliche Namen. Vielleicht hätte das Landestheater Linz noch den Hinweis aufnehmen sollen, dass den Zuschauern in den nächsten zweieinhalb Stunden eine Show erwartet, die dermaßen ungewöhnlich und aufwendig inszeniert ist, das ihm der Mund offenstehen bleibt vor Staunen.
Die Bühnenadaption des Baz Luhrmann Films "Moulin Rouge!" hat es - nach Boston, dem Broadway und dem West End - nun auch in Deutschland auf die Musicalbühne geschafft. Was dem Publikum bei diesem 'Gesamtkunstwerk' geboten wird, sucht seinesgleichen. Der immersiv gestaltete Musical Dome in Kombination mit der mehrfach prämierten Inszenierung von Alex Timbers, der mitreißenden Jukebox-Musik, dem starken Ensemble und einem wahren "funkelnden Diamanten" in der Hauptrolle machen diese Show zu einem neuen Highlight der deutschen Musicallandschaft.
Dem Trend der kleinen und sparsamen Inszenierungen folgend, hat Andrew Lloyd Webber sein ohnehin nur selten gespieltes Musical vor einigen Jahren für eine sehr reduzierte Begleitung durch zwei Klaviere und einem Schlagzeug für das Londoner Southwark-Playhouse überarbeitet. Carsten Lepper brachte diese Fassung in einer eigenen Inszenierung 2020 ins intime Theater Arche nach Wien. Offenbar konnte er die damit die Verantwortlichen des Theater Münsters vom Stück selbst überzeugen, denn jetzt darf Lepper im Großen Haus aus dem Vollen schöpfen. Und weiß Gott, er tut es! Und er tut es mit einer offenkundigen Liebe und großer Kenntnis zu und über dieses etwas andere Andrew-Lloyd-Webber-Musical.
Mehrere Begriffe ohne Anführungszeichen = Alle Begriffe müssen in beliebiger Reihenfolge vorkommen (Mark Seibert Hamburg findet z.B. auch eine Produktion, in der Mark Müller und Christian Seibert in Hamburg gespielt haben). "Mark Seibert" Wien hingegen findet genau den Namen "Mark Seibert" und Wien. Die Suche ist möglich nach Stücktiteln, Theaternamen, Mitwirkenden, Städten, Bundesländern (DE), Ländern, Aufführungsjahren...