Heute begebe ich mich weit zurück in der Filmgeschichte zu einem Film, der geschlagene 89 Jahre auf dem Buckel hat, dem man sein Alter aber nur selten anmerkt: "Die 42. Straße" (vor allem unter Musicalfans besser bekannt unter dem Originaltitel "42nd Street").
"Diese Geschichte ist wirklich passiert. Dann haben wir Gesang und Tanz hinzugefügt", heißt es zu Beginn des Films. Das erfolgreiche West-End-Musical basiert auf der BBC-Doku "Jamie: Drag Queen at 16". Mit dem Titel ist auch schon der Inhalt grob umrissen: Der 16-jährige Jamie hat einen Traumberuf – Dragqueen. Deswegen möchte er im entsprechenden Outfit zum Abschlussball gehen und sein Coming Out zelebrieren. Das ist in der britischen Arbeiterstadt Sheffield nicht gängig.
Diese Woche feiert "7 ½ Cent – The Pajama Game" bei den Schlossfestspielen Ettlingen Premiere. Da schlage ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und nutze die Fernsehsessel-Kolumne, um mich auf meinen Besuch dort vorzubereiten.
Nichts an dieser Szene wirkt irgendwie real: Ein Mann hat gerade das Mädchen, in das er sich verliebt hat, zum ersten Mal geküsst und geht debil lächelnd und singend durch einen Straßenzug, dessen Häuserzeile ihre Papp- und Holzkonstruktion nicht verleugnen kann. Hunderte Liter Wasser prasseln auf ihn herab, die die Abflüsse nicht fassen können. Der Mann spritzt beim Tanzen damit herum, springt durch die Gegend wie ein ausgelassenes Kind, tänzelt über Bordsteinkanten, schwingt sich um Straßenlaternen herum und strahlt dabei pures Glück aus.
Für die Karwoche habe ich mir diesmal "das andere Jesus-Musical" ausgesucht.
John-Michael Tebelaks Urfassung von "Godspell" hatte 1970 als Studentenaufführung Premiere. Broadway-Produzenten wurden auf das Stück aufmerksam. Man übernahm aber für die Off-Broadway-Produktion nur das Buch und den Song "By My Side". Stephen Schwartz bekam den Auftrag, neue Lieder zu komponieren und landete damit seinen ersten großen Erfolg.
In Zeiten hoher Spritpreise, wo sich womöglich nicht wenige überlegen, komplett auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, habe ich mir "Linie 1" für meinen nächsten Fernsehsessel-Abend ausgesucht.
Im Monat von Karneval, Fasching und Fastnacht habe ich mir eine bunte, überdrehte, etwas in Vergessenheit geratene Komödie um Männerfang und Mädchenhandel ausgesucht.
"Modern Millie – Reicher Mann gesucht" ("Thoroughly Modern Millie") spielt 1922 in New York. Millie Dillmount (Julie Andrews) verändert ihren Typ in dem Streifen von 1967 von "langweilige, lockige Landpomeranze" zu "selbstständige, moderne Frau" mit Bubikopf und Charleston-Kleid.
Sie will sich einen Job als Sekretärin suchen, um dann ihren – natürlich reichen – Chef zu heiraten...
Ich habe es mir wieder in meinem Fernsehsessel gemütlich gemacht und diesmal die Verfilmung eines stilprägenden Musicals ausgesucht: "Rent" von 2005.
Einmal pro Monat werde ich mich in meinen Fernsehsessel setzen und mir für euch einen Musicalfilm ansehen. Da werden bekannte Streifen dabei sein, aber auch Unbekanntes oder Vergessenes. Ich beginne diese Rubrik saisonal passend mit "Weiße Weihnachten" ("White Christmas") von 1954.
New York, der Norden von Manhattan, Washington Heights. Hier betreibt Usnavi ein kleines Lebensmittelgeschäft. Sein Traum ist es, in die Dominikanische Republik zurückzukehren, die er als Kind mit seinen Eltern verlassen hat. Vanessa träumt von einer Modedesigner-Karriere in einem angesagteren Stadtteil. Nina muss den Traum ihres Vaters vom sozialen Aufstieg leben. "In the Heights" entfächert ein Kaleidoskop menschlicher Sehnsüchte, Ängste und Träume in einem lateinamerikanisch geprägten New Yorker Stadtteil, der Gefahr läuft, einfach zu verschwinden. Aber noch sind die Straßen wie aus Musik gemacht, das Leben pulsiert rhythmisch, selbst die Kanaldeckel sind eigentlich scratchende Plattenteller und in Danielas Schönheitssalon wippen sogar die Perücken im Takt dazu …