New York, der Norden von Manhattan, Washington Heights. Hier betreibt Usnavi ein kleines Lebensmittelgeschäft. Sein Traum ist es, in die Dominikanische Republik zurückzukehren, die er als Kind mit seinen Eltern verlassen hat. Vanessa träumt von einer Modedesigner-Karriere in einem angesagteren Stadtteil. Nina muss den Traum ihres Vaters vom sozialen Aufstieg leben. "In the Heights" entfächert ein Kaleidoskop menschlicher Sehnsüchte, Ängste und Träume in einem lateinamerikanisch geprägten New Yorker Stadtteil, der Gefahr läuft, einfach zu verschwinden. Aber noch sind die Straßen wie aus Musik gemacht, das Leben pulsiert rhythmisch, selbst die Kanaldeckel sind eigentlich scratchende Plattenteller und in Danielas Schönheitssalon wippen sogar die Perücken im Takt dazu …
Live-Mitschnitt der australischen Produktion aus dem Regent Theatre Melbourne mit Ben Lewis, Anna O'Byrne und Simon Gleeson.
Es ist ein bisschen so wie bei dem Spiderman-Musical "Turn Off the Dark", das von einer Who-is-Who-Crew aus dem Business veritabel und laut krachend an die Wand gefahren wurde. Auch für die Erschaffung der Leinwand-Adaption von Andrew Lloyd Webbers Klassiker hat sich eine Künstler- und Kreativenliste zusammengetan, die im Minimum das Versprechen eines tollen Musicalfilms in sich trug, insgeheim jedoch die Hoffnung auf ein Meisterwerk schürte. Dass am Ende all der ambitionierten und ernsthaften Bemühungen, die man dem Film durchaus ansieht, jedoch nur ein Ärgernis steht, ist Regisseur Tom Hooper anzulasten, der allem Anschein nach nicht verstanden hat, wie "Cats" funktioniert.
Die turbulente Jukebox-Komödie mit Udo-Jürgens-Hits zieht 2019 von der Bühne auf die Leinwand. Wer eine Eins-zu-eins-Adaption erwartet, wird jedoch enttäuscht.
Auch wenn kaum etwas geändert oder hinzugefügt wurde, funktioniert "Der König der Löwen" auch 2019 immer noch.
"Mary Poppins Rückkehr" ist viel, viel besser als zu erwarten war – zu oft schon haben Fortsetzungen berühmter Filme enttäuscht. Der Originalfilm aus dem Jahr 1964 stellt immerhin eines der größten Heiligtümer im Disney-Kanon dar, dementsprechend behutsam hat der Konzern agiert: Im Grunde genommen ist dieses Sequel, wenn auch angereichert um neue Episoden und Figuren aus den Romanen von P.L. Travers, ein gefühltes Remake.
Zehn Jahre nach dem Kino-Megaerfolg kreiert Regisseur und Drehbuchautor Ol Parker mit "Mamma Mia! Here We Go Again" einen etwas arg konstruierten zweiten Teil. Der Film ist gleichzeitig Vorgeschichte und Fortsetzung – mit einer sichtlich gut aufgelegten Besetzung und einer kleinen Portion Melancholie, die dennoch Spaß macht.
"Twilight"-Regisseur Bill Condon bringt mit der Realverfilmung von Disney’s "Die Schöne und das Biest" eine Weiterentwicklung des gleichnamigen Trickfilms aus dem Jahr 1991 auf die Leinwand. Der Streifen verzaubert mit überzeugenden Schauspielern, eingängigen neuen Songs und begeisternden Effekten.
Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle bringt mit "La La Land" ein eigenständiges Musical auf die Leinwand, das nicht nur mit ohrwurmtauglichem Soundtrack, sondern auch mit tollen Bildern aufwartet. Das Hauptdarsteller-Duo ist zwar nicht völlig stimmfest, überzeugt aber mit Charme und starkem Spiel.
Sondheims moderner Klassiker "Into the Woods" schafft es auch in der etwas entschärften Disney-Filmadaption zu verzaubern und das allgemein bekannte Märchenbild anständig auf den Kopf zu stellen.