Nichts an dieser Szene wirkt irgendwie real: Ein Mann hat gerade das Mädchen, in das er sich verliebt hat, zum ersten Mal geküsst und geht debil lächelnd und singend durch einen Straßenzug, dessen Häuserzeile ihre Papp- und Holzkonstruktion nicht verleugnen kann. Hunderte Liter Wasser prasseln auf ihn herab, die die Abflüsse nicht fassen können. Der Mann spritzt beim Tanzen damit herum, springt durch die Gegend wie ein ausgelassenes Kind, tänzelt über Bordsteinkanten, schwingt sich um Straßenlaternen herum und strahlt dabei pures Glück aus.
Für die Karwoche habe ich mir diesmal "das andere Jesus-Musical" ausgesucht.
John-Michael Tebelaks Urfassung von "Godspell" hatte 1970 als Studentenaufführung Premiere. Broadway-Produzenten wurden auf das Stück aufmerksam. Man übernahm aber für die Off-Broadway-Produktion nur das Buch und den Song "By My Side". Stephen Schwartz bekam den Auftrag, neue Lieder zu komponieren und landete damit seinen ersten großen Erfolg.
In Zeiten hoher Spritpreise, wo sich womöglich nicht wenige überlegen, komplett auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, habe ich mir "Linie 1" für meinen nächsten Fernsehsessel-Abend ausgesucht.
Im Monat von Karneval, Fasching und Fastnacht habe ich mir eine bunte, überdrehte, etwas in Vergessenheit geratene Komödie um Männerfang und Mädchenhandel ausgesucht.
"Modern Millie – Reicher Mann gesucht" ("Thoroughly Modern Millie") spielt 1922 in New York. Millie Dillmount (Julie Andrews) verändert ihren Typ in dem Streifen von 1967 von "langweilige, lockige Landpomeranze" zu "selbstständige, moderne Frau" mit Bubikopf und Charleston-Kleid.
Sie will sich einen Job als Sekretärin suchen, um dann ihren – natürlich reichen – Chef zu heiraten...
Ich habe es mir wieder in meinem Fernsehsessel gemütlich gemacht und diesmal die Verfilmung eines stilprägenden Musicals ausgesucht: "Rent" von 2005.
Einmal pro Monat werde ich mich in meinen Fernsehsessel setzen und mir für euch einen Musicalfilm ansehen. Da werden bekannte Streifen dabei sein, aber auch Unbekanntes oder Vergessenes. Ich beginne diese Rubrik saisonal passend mit "Weiße Weihnachten" ("White Christmas") von 1954.