Die Gandersheimer Domfestspiele gehören zu den größten professionellen Freilichttheatern der Republik und existieren bereits seit 1959. Im nunmehr 65. Jahr hat sich unter anderem auch das Wildhorn-Musical "Bonnie und Clyde" auf dem Spielplan eingefunden, das am 28. Juni Premiere feiern wird. Die Hauptrollen des infernalen Verbrecher-Pärchens übernehmen Annika Steinkamp und Lucas Baier, die uns bereits jetzt einen ausführlichen Einblick in ihre Figuren, das Musical und die besondere Inszenierung in Bad Gandersheim gegeben haben.
Beinahe genau vor zwei Jahren haben wir uns mit Musicaldarsteller und Regisseur Chris Murray zu einem Interview getroffen und mit ihm über seinen Umgang mit der Pandemie und die Auswirkungen auf seine Arbeit gesprochen. Kurz bevor Frank Wildhorns "Artus" im Parktheater Plauen und später auch in Zwickau - mit Chris Murray auf der Bühne und im Regiestuhl - Premiere feiern wird, hatten wir die Gelegenheit, mit ihm über Kritiker, Traumrollen und seine Arbeit als Regisseur zu plaudern.
Enrico de Pieri, der gebürtig aus Kiel stammt, ist sowohl auf der Bühne als Charakterdarsteller, als auch hinter der Bühne als Gesangscoach bei zahlreichen Produktionen dabei gewesen. Darunter waren auch Hauptrollen in einigen deutschsprachigen Uraufführungen wie "Disneys Aladdin" oder "Hape Kerkelings Kein Pardon". Seit einem Jahr ist er nunmehr hauptberuflich Professor für Gesang an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Wie er seine unterschiedlichen Jobs vereint und wie es ihm dabei so geht, erzählt er unserem Redakteur. Dieser hat De Pieri im Rahmen seiner aktuellen Rolle als Jamie in "The Last Five Years" am Staatstheater Darmstadt getroffen - eine Rolle, die er bereits 2015 in Kiel verkörpert hatte.
Beatrice Reece, die aus einer britisch-amerikanischen Familie stammt und in Deutschland aufgewachsen ist, erhielt ihre Schauspiel- und Musicalausbildung in London und steht seit 2011 in deutschen Theatern auf der Bühne, u.a. in "49 ½ Shades! Die Musical-Parodie" oder "Sister Act". In der aktuellen Saison hat sie mit "Saturday Night Fever", "Anatevka", "Hairspray", "The Last Five Years" und "Jack the Ripper" fünf unterschiedliche Rollen in vier verschiedenen Städten übernommen. Unser Redakteur traf sie im Rahmen ihres Engagements bei "The Last Five Years" am Staatstheater Darmstadt. Ein Interview mit ihrem Bühnenpartner Enrico de Pieri folgt in der kommenden Woche.
Carsten Lepper zählt zu den renommiertesten Musicalsängern im deutschsprachigen Raum. Sein Durchbruch gelang ihm in der Rolle des Luigi Lucheni in der deutschen Erstaufführung von "Elisabeth" in Essen. Dafür erhielt er den Kritikerpreis als bester Darsteller. Carsten kreierte bei der deutschsprachigen Uraufführung von "Der Graf von Monte Christo" in St. Gallen den Fernand Mondego und den Chris in "Miss Saigon" in der österreichischen Erstaufführung in Klagenfurt. Seine erste Eigenregiearbeiten führte er in Wien: "Tell me on a Sunday" mit Wietske van Tongeren und anschließend "The last 5 years" mit Drew Sarich und Ann Mandrella. 2020 inszenierte und produzierte Carsten "Aspects of Love" als österreichische Erstaufführung mit seinem neu gegründeten Label "The Musical Showroom". Nun bringt er das Stück am Theater Münster in großer Fassung auf die Bühne.
Gerrit Hericks wurde in Westfalen geboren und ist staatlich anerkannter Musicaldarsteller, Agent und Produzent. Zu seinem Repertoire gehören Stücke wie "West Side Story", "Grand Hotel", "Hair", "Titanic", "Anything Goes", "Sunset Boulevard", "Rocky Horror Show", "Dirty Dancing" und "My Fair Lady". 2018 war Gerrit in Stuttgart in "Disney´s Der Glöckner von Notre Dame" als Zweitbesetzung Quasimodo zu sehen.
Rory Six wurde in Belgien geboren und an der Fontys Hochschule in Tilburg zum Musicaldarsteller ausgebildet. Rory war in seinem Heimatland und in Holland als Paris und Pater Lorenzo in "Romeo und Julia"zu sehen, bevor er an das Berliner Theater des Westens als Cover Marius in "Les Misérables" engagiert wurde. Es folgten weitere Engagements in Deutschland, Österreich und der Schweiz wie unter anderem Erzherzog beziehungsweise Kronprinz Rudolf in "Elisabeth" und "Rudolf – Affaire Mayerling", Jack Seward in "Dracula" und zuletzt Alt Deuteronimus in der aktuellen Produktion von "Cats" in Rorys Wahlheimat Wien. Hier ist er Leiter der Off-Bühne Theatercouch, wo er regelmäßig auch in von ihm geschriebenen Musicals auf der Bühne steht. Im Juli gastiert Rory mit "Ein wenig Farbe" in Berlin.
Felix Seiler studierte Musiktheater-Regie an der Theaterakademie Hamburg und arbeitete als Regie-Assistent und Spielleiter unter anderem mehrere Spielzeiten an der Komischen Oper Berlin, bevor er ab 2017 als freischaffender Regisseur tätig wurde. In den letzten Jahren waren Musical-Inszenierungen von Felix in Osnabrück ("The Addams Family", "Comedian Harmonists - Jetzt oder nie"), Coburg ("Otello darf nicht platzen") und Bremerhaven ("Der Graf von Monte Christo", "Chicago") zu sehen. 2019 inszenierte er bei den Schlossfestspielen Ettlingen "Der Mann von La Mancha", in diesem Jahr die Musical Comedy "7½ Cent - The Pajama Game". Hierfür hat Felix auch eine neue deutsche Fassung erstellt
Tobias Weis kennt man aus zahlreichen Großproduktionen. Ab November ist er wieder als Dschinni bei "Aladdin" in Stuttgart zu sehen. Doch auch abseits der Stage-Entertainment-Bühnen ist der vielseitige Künstler, der auch als Regisseur und Übersetzer arbeitet und Nachwuchsdarsteller unterrichtet, mit mehreren Projekten am Start. Eins davon ist die Konzertreihe "Irgendwie anders", ein anderes das Kammermusical "John & Jen", das er in Eigenregie und -finanzierung während der Pandemie auf die Beine stellte und mit dem im September das WERK7 in München wiedereröffnet wird. Im Interview erzählt uns Tobias, wie durch gemeinsame Energie und Kreativität sowie den Zusammenhalt der Kulturschaffenden während der Corona-Krise diese Inszenierung überhaupt erst möglich wurde.
Frühling im September! Nach pandemiebedingter Pause startet am 09. September der Musical Frühling Gmunden mit der Österreichischen Erstaufführung von "Vincent van Gogh". Wir haben im Vorfeld mit Markus Olzinger gesprochen, der zusammen mit Elisabeth Sikora das Festival leitet.