Center Stage
Michael Ball / 2001

Michael Ball präsentiert (mal wieder) ein Best Of-Album von Musical-Songs – doch diesmal ist die Song-Auswahl eher ungewöhnlich.


Großbritanniens bekanntester und erfolgreichster Musical-Darsteller produziert CDs am laufenden Band. Auch auf Centre Stage finden sich 14 Highlights aus 13 mehr oder weniger bekannten Musicals. Michael Ball weiß eben, was seine (zumeist weiblichen) Fans von ihm erwarten.

Doch diese CD ist anders. Michael Ball klingt nicht in jedem Song wie gewohnt, sondern zeigt gerade mit Songs, die auf der Bühne sonst von Frauen gesungen werden, Mut zu Neuem.Natürlich finden sich auf die hier die obligatorischen Stücke “The Phantom of the Opera” und “Music of the Night”, doch schon bei der “Les Misérables”-Auswahl weicht der Brite vom Üblichen ab. Nicht “Empty Chairs at Empty Tables”, sondern “Bring him Home” intoniert er auf unvergleichliche Weise. Ob er so dem ewigen Kennzeichen als erster Marius-Darsteller entfliehen möchte?Wenn nicht damit, so setzt er sich mit “The Winner Takes It All” (aus “Mamma Mia!”) und “Tell Me It’s Not True”, einem der ergreifendsten Stücke aus “Blood Brothers”, von seiner üblichen Songauswahl ab.

Michael Ball wäre nicht Michael Ball, wenn er nicht jedem Titel sein unverkennbares Vibrato aufdrücken würde, was an einigen Stellen etwas störend auffällt, doch den Gesamteindruck nicht stört.Dass er auch Stücke aus “Rent”, “Matador”, “Sweeney Todd” und “A Little Night Music” bei seiner Songauswahl berücksichtigt hat, spricht dafür, dass diese Auswahl nicht ausschließlich nach Bekanntheitsgrad des Musicals getroffen wurde, sondern auch nach persönlichem Geschmack. “Not While I’m Around” (“Sweeney Todd”) und “Tell Me It’s Not True” (“Blood Brothers”) – Showstopper aus eher selten aufgeführten, aber deshalb nicht weniger beeindruckenden Musicals – sind ganz sicher die Highlights auf diesem Studio-Album.

Dass das “Phantom der Oper” immer eine sichere Bank ist und das Duett mit Lesley Garrett als Christine Daaé besonders gelungen arrangiert wurde, rundet das gelungene musikalische Bild ab.

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