Ein gelungener Mix aus Pop, Musical, Oper und Operette.
Nicole Mühle, die sich laut ihrer Homepage hauptsächlich auf Galas (u.a. mit Josè Carreras) einen Namen gemacht hat, präsentiert sich auf ihrem ersten Solo Album sehr abwechslungsreich. Sie beweist gekonnt, dass man als klassisch ausgebildete Sopranistin auch Musical- oder Popsongs interpretieren kann.So gehören zu den gelungenen Aufnahmen eine neue Interpretation von “Gold von den Sternen” mit einem besonders hohen Schlusston, ein wunderschönes zartes “Somewhere” und ein schwungvolles Medley aus “I’m still here/Everybody says don’t/Don’t rain on my parade”.
Zu den erwähnten Songs gesellen sich Musicalstandards wie “Don’t cry for me Argentina”, “Nur für mich”, “Beauty and the Beast”, “All I ask of you” und “Denk an mich”. Ihre Version von “Memory” ist allerdings schon etwas gewöhnungsbedürftig, klingt sie doch etwas zu klassisch. Tiefpunkt und einziger großer Ausrutscher ist John Miles “Music was my first love”, in dem sie scheinbar am Ende ihre kräftige Stimme unter Beweis stellen will und lautstark gegen das Orchester ansingt. Hier geht jegliches Gefühl im klassischen “Kampfgeschrei” unter.Mit dieser Aufnahme könnte sich Frau Mühle auch in der Musicalszene einen bekannteren Namen verschaffen, kann man es doch größtenteils als gelungen bezeichnen. Auch wenn die Titelauswahl eher altbacken ist und ein paar frischere, aktuellere Musicalsongs dem Album einen noch besseren Gesamteindruck verliehen hätten, so kann man jedem empfehlen, zumindest einmal reinzuhören.