Der gebürtige Bergheimer Norbert Conrads (“Die Päpstin”) veröffentlich mit “Ave Maria” eine für musicalgewöhnte Ohren ungewöhnliche Solo-CD. Sein Schwerpunkt liegt auf einer Auswahl an klassischen und geistlichen Liedern, die nicht auf jedem Sampler zu hören sind. Unterstützt wird Conrads bei seinen Interpretationen vom Knabenchors Hösel aus seinem Wohnort Ratingen.
Mit volltönender Stimme präsentiert der Sänger unter anderem Werke von Mozart, Händel, Beethoven und Schubert. Das Titellied der CD, Ave Maria, ist gleich zwei Mal in der Trackliste zu finden. Neben der berühmten Version von Schubert, ist auch ein Werk von Cesar Franck zu hören.
Die Musikauswahl der CD ist Geschmackssache. Gerade die Musicalfans hätten sich sicherlich mehr als nur einen einzigen Musicaltitel gewünscht. Da Norbert Conrads jedoch ursprünglich vom klassischen Gesang kommt, zeigt er durch die ungewöhnliche Zusammenstellung seine Vielseitigkeit. In den klassischen Partien lauscht man gerne dem warmen Klang des Sängers.
Aufgenommen ist die CD in einer Kirche. Live mögen Solist, Chor und Orgel beeindruckend klingen, die Aufnahme kann dies nicht wiedergeben und klingt wie aus weiter Ferne aufgenommen.
Gerade die Orgel macht es dem Zuhörer zusätzlich schwer, mit der CD völlig warm zu werden. Man vermisst ein wenig die Abwechslung bei der musikalischen Begleitung. Dieses Manko fällt besonders im einzigen Musicalsong des Samplers, Anthem aus “Chess”, auf. Gänsehautgefühl mag sich ob der vibrato-lastigen Variante Conrads’ einfach nicht einstellen.
Die CD ist vor allem für Fans des Künstlers oder von ungewöhnlichen, klassischen Interpretationen empfehlenswert.
Mit “Ave Maria” macht Norbert Conrads auf jeden Fall neugierig auf weitere, experimentierfreudige Soloalben.