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Den Thunerseespielen ist mit der Dialektfassung des Feel-Good-Musicals “Mamma Mia!” eine überzeugende Inszenierung gelungen. Pluspunkte sind die imposante Bühne, der frisch aufspielende Cast und die stimmige Regieführung von Dominik Flaschka. Insbesondere die drei Ladies der “Dynamos” (Monica Quinter, Patricia Hodell und Gigi Moto) reißen mit und harmonieren perfekt.
Der gesamte Cast schließt sich im Schlussbild zu einem Kreis und tanzt Sirtaki um die Taverne von Donna. Ein eindrücklicher und berührender Moment, der die Handschrift von Dominik Flaschka trägt. Seine Regieführung konzentriert sich auf das Wesentliche – die Entwicklung der Charaktere und der Geschichte. Er füllt die große Bühne gut. Aufgrund der gut durchdachten Choreographie von Jonathan Huor, die auf allen Ebenen jeweils ähnliche Tanzelemente verwendet, hat man nie das Gefühl etwas zu verpassen. Die Bewegungen sind frech, dynamisch und umrahmen die Erzählung ideal.
Die Übersetzung der Texte ins Berndeutsche, ebenso von Dominik Flaschka, ist rund geglückt. Die drei potentiellen Väter sprechen unterschiedliche Dialekte, was für Abwechslung, Lacher und eine gehörige Portion Lokalkolorit sorgt. Ob für den Verlauf der Handlung jedoch jedes Lied neu übersetzt werden musste, ist fraglich. Es nimmt dem Publikum teilweise die Chance mitzusingen. Dafür gewinnt die Story an Tiefe und man kann dieser jeden Moment folgen. In Thun wird die bekannte Handlung des Films und der “Mamma Mia!”-Tourneen gezeigt.
Bühnentechnisch überzeugen die Thunerseespiele auch dieses Jahr. Stephan Prattes hat eine imposante griechische Insel in den Thunersee gebaut. In deren Mitte steht Donnas blauweiße Taverne. Diese ist drehbar und lässt sich in Hotelzimmer und einen Hinterhof verändern. Rechts davon befindet sich ein Strand mit Bar und links ein altes buntes Containerschiff, welches mit englischen Songtiteln der Abba-Klassiker bemalt ist. Sämtliche Elemente sind auf verschiedenen Ebenen bespielbar, was einige Abwechslung ermöglicht. Ein riesiges Reklameschild, mit dem Konterfei des in der Schweiz sehr bekannten Schauspielers Walter Andreas Müller, wirbt für Ferien in Griechenland und ragt augenzwinkernd neben der Taverne in die Höhe. Die Kostüme von Kathrin Baumberger sind bunt, schillernd und passen zum guten Gesamteindruck.
Die elfköpfige Band unter der Leitung von Iwan Wassilevski ist im obersten Container untergebracht. Wassilevski dirigiert gewohnt versiert, frisch und mit viel Tempo. Auch der Ton von Thomas Strebel und seinem Team ist neuerlich ein Genuss.
Monica Quinter begeistert als Donna. Ihre warme und angenehme Stimme berührt. Sie zeigt eine äußerst authentische, energievolle Interpretation mit starker Bühnenpräsenz und punktgenauem Schauspiel.
Patricia Hodell als Tanja vermag es die Bühne zu füllen. Stimmlich stark, kann sie ihr großes komödiantisches Talent in sämtlichen Facetten zeigen. Schillernd, quirlig und lasziv zieht sie das Publikum in ihren Bann. Gigi Moto als Rosi ist ein Powerpaket mit rauchiger Stimme. Beim Showstopper “Wie wär’s mit üs” (“Take a chance on me”) erhält sie viel Zwischenapplaus. Ihre Mimik und Gestik sind außerordentlich unterhaltsam.
Judith von Orelli ist eine natürliche und authentische Sophie. Ihr Schauspiel ist ausdruckstark und gewinnend. Ihre klare und warme Stimme besticht. Mit Nathanael Schaer als sensiblem Harry, Matthias Arn als charismatischem Sämy und Eric Hättenschwiler als reiselustigem und kantigem Bill, steht ein packendes und stimmlich gutes Männertrio auf der Bühne. Mit viel Witz und gutem Timing überzeugen alle drei Herren.
Das Ensemble und der Chor sind gewohnt stark und verleihen der Inszenierung viel Frische und Energie. In der rezensierten Vorstellung wehte ein sehr starker, böiger Wind, was vor allem die Handhabung der Requisiten erschwerte. Dies tat der Spielfreude jedoch keinen Abbruch und wurde gekonnt ins Schauspiel miteingebaut.
Die Thunerseepiele vermögen mit “Mamma Mia!” das Publikum zu begeistern. Nach dem Abba-Medley, welches den Schlussapplaus abrundet, verlässt man das Spielgelände mit einem sommerlichen Gute-Laune-Feeling.
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KREATIVTEAM |
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Regie, Übersetzung Dialoge | Dominik Flaschka |
Übersetzung Liedtexte | Roman Riklin |
Choreographie | Jonathan Huor |
Musikalische Leitung | Iwan Wassilevski |
Bühnenbild | Stephan Prattes |
Kostümbild | Kathrin Baumberger |
Maskenbild | Ronald Fahm |
Tondesign | Thomas Strebel |
Lichtdesign | Christian Joller |
Chorleitung | Ben Vatter |
Requisite | Monique Reber |
Regieassistenz / Abendspielleitung | Christian Philipp Schenk |
Inspizienz | Michael Schüler |
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CAST (AKTUELL) |
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GALERIE |
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TERMINE |
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