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KURZBEWERTUNG |
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Nach der erfolgreichen Laufzeit des Musicals “Titanic” in der Spielzeit 2017 sticht der Luxusliner in diesem Sommer erneut in See. An Bord ist das gleiche Kreativteam wie im vergangenen Jahr, lediglich einige Rollen mussten Engagement-bedingt umbesetzt werden.
Auch in diesem Jahr begeistert die Inszenierung mit einem opulenten Orchester, das sich zentral vor der Bühne befindet, sowie einer zurückhaltenden, sich auf die einzelnen Schicksale der Passagiere und Crew konzentrierenden Inszenierung, welche mit verschiebbaren Gerüstelementen den Untergang des Schiffes pointiert andeutet.
Weiterhin sind im Ensemble bekannte Namen aus der Musicallandschaft zu bewundern, wie z.B. Michael Flöth als Captain Smith oder Kristin Hölck als Alice Bean, die mit ausgezeichnetem Schauspiel die Endgültigkeit der schicksalhaften Situationen darstellen und die innere Zerrissenheit ihrer Figuren nachvollziehen lassen. Neuzugänge Barbara Köhler als Eleanor Widener und Ansgar Schäfer als J. Bruce Ismay, der Direktor der White Star Line, fügen sich 2018 erstklassig in das bestehende homogene Ensemble ein. Besonders Schäfer gefällt mit seiner “über Leichen gehenden” Art, die sich am Ende zu blanker Panik und einer gewissen Rehabilitation wandelt.
Neu in diesem Jahr sind auch viele junge Nachwuchsschauspieler. Unter anderem wurden Markus Fetter als Funker Harold Bride und Denis Riffel als Frederick Fleet besetzt, die ihre Rollen mit viel Ausdruck auf die Bühne bringen. Beide Darsteller sind Gewinner des “Bundeswettbewerbs Gesang”. Generell ist es stückbedingt jedoch sehr schwierig einzelne Rollen besonders herauszustellen, da es sich bei “Titanic” um ein Ensemblestück par excellence handelt: Die Gesamtheit des 37-köpfigen Casts funktioniert auch in diesem Jahr ausgezeichnet.
Eingerahmt von der traumhaften Kulisse der alten Stiftsruine sollte man die Chance nutzen, die diese Wiederaufnahme bietet, und sich dieses Stück nicht entgehen lassen.
Unsere Rezension von 2017 von Hardy Heise:
Die Bad Hersfelder Festspiele zeigen eine musikalisch, schauspielerisch und gesanglich anspruchsvolle Produktion des Maury Yeston-Stückes über den Untergang des größten Luxusliners seiner Zeit. Besonders hervorzuheben sind das große Orchester und das starke Ensemble.
Wenn die Elemente des Bühnenbildes beim Ablegen des Schiffes den Schriftzug “Titanic” formen und das Ensemble dazu die Hymne “Gute Fahrt” schmettert, entsteht ein besonders ergreifender, hoffnungsvoller Moment dieser Inszenierung. Die Reprise des Songs der Überlebenden am Ende ist ebenfalls mitfühlend, diesmal jedoch vor Schmerz über den großen Verlust.
Musikalisch und gesanglich ist die Bad Hersfelder Inszenierung ein Hochgenuss. Anders als im Kino-Blockbuster steht im Musical (beide aus 1997) keine Liebesgeschichte im Mittelpunkt, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Passagiere und Besetzungsmitglieder mit ihren persönlichen und gesellschaftlichen Problemen sowie die Chronologie des Untergangs. Somit fehlt dem Musical ein dramaturgisch-verbindendes und tragendes Element. Das Stück besticht jedoch durch die Qualität seiner klassisch-geprägten, harmonischen Musik.
Die musikalische Seite verlangt nach einem großen Klangkörper, der hier in Form eines 36-köpfigen, mitreißenden Orchesters gegeben ist. Am Pult hat der bewährte musikalische Leiter Christoph Wohlleben alles im Griff. Die Musiker befinden sich vor der Bühne, sichtbar für das Publikum. Wenig andere Musicals warten mit so zahlreichen bombastischen und tragenden Ensemble-Nummern auf. Zu den satten Klängen dieser Freilicht-Aufführung kommt das aus 37 Personen bestehende stimmstarke Ensemble und es entsteht ein erstklassiger Sound.
Umgesetzt wird die Geschichte durch einen bis in die kleinsten Rollen großartigen, homogenen Cast. Gesanglich stechen David Arnsperger als liebenswerter Heizer Frederick Barrett mit klassisch geschultem Timbre sowie Kristin Hölck als Alice Beane mit hervorragender Intonation hervor. Schauspielerisch glänzen Michael Flöth als Captain Smith und Jörg Neubauer als Erster Offizier Murdoch mit ihren jeweiligen inneren Konflikten. Flöth interpretiert seine Rolle, in der er reichlich Erfahrung aus Hamburg und Thun hat, würdevoll und leicht altersstarrsinnig. Seine innere Zerrissenheit spielt er anschaulich. Auch mit Jörg Neubauer fühlt man mit, der in seiner Rolle als Erster Offizier bereits ein Kapitänspatent besitzt, sich die Verantwortung jedoch nicht zutraut und letztendlich die Kollision verantwortet. Sein Versagen und seine daran geknüpfte Selbstzweifel stellt er überzeugend dar. Alen Hodzovic nimmt man seine Rolle als Konstrukteur Thomas Andrews ebenfalls ab, der daran zerbricht, dass sein angeblich unsinkbares Schiff tatsächlich untergeht. Als drängender Eigner Bruce Ismay ist Frank Winkels rollengemäß überheblich und nervig. Eine anrührende Darstellung des Ehepaar Strauss bieten dagegen Christine Rothacker und Uwe Dreves – gerade Ende des ersten Teils im Regen. Gesanglich fallen beide jedoch deutlich ab.
Susanne Hubrichs aufwendig geschneiderten Kostüme im Stil von 1912 grenzen sich farblich nach den drei Klassen an Board ab: weiß bis cremefarben für die erste, Grautöne für die zweite sowie schwarz für die dritte Klasse. Abgerundet werden die Roben durch positiv auffallende, schicke Accessoires wie Hüte und Schmuck. Die Besatzung trägt schlichtes schwarz-weiß.
Ergänzend zur ohnehin beeindruckenden Kulisse der Stiftsruine haben Okarina Peter und Timo Dentler sieben verschiebbare Gerüste unterschiedlicher Größe mit je drei Ebenen entworfen, die flexibel einzelne Spielorte wie die Brücke, den Funkraum und die Decks der Titanic darstellen. An einer Seite ist je ein Buchstabe angebracht. Zur Abfahrt werden diese vom Ensemble zum Schriftzug “Titanic” zusammengestellt – ein Wow-Effekt mit einfachen Mitteln. Bei der Kollision mit dem Eisberg wird das “A” in der Mitte durchtrennt und die Gerüste verschwinden als Rettungsboote nach und nach je näher der Untergang rückt. Eine separate Rampe stellt ein Deck mit Rehling da, das sich in der Bühnenmitte auf und ab bewegt und neigbar ist. Das Sinken des Schiffes findet ansonsten bühnentechnisch kaum Beachtung, vor allem der Kampf der dritten Klasse kommt zu kurz. Am Ende ist die erhöhte Hinterbühne mit umgekippten Liegestühlen und anderen Requisiten übersät.
Verschiedene Farben werden bei der Beleuchtung eingesetzt. Zur Ouvertüre ist das Orchester in meeresblau angestrahlt, der Maschinenraum ist rötlich ausgeleuchtet und die Brücke sowie der Ausguck werden mit hellen Spots akzentuiert. Stefan Hubers Inszenierung ist solide und arbeitet die Abgrenzung der drei Passagierklassen sowie den Überlebenskampf der einzelnen Protagonisten gut heraus. Die Szenen laufen wie am Schnürchen und es entstehen keine Längen. Dazu trägt auch die beachtliche Übersetzung von Wolfgang Adenberg bei, die hier im Vergleich zur deutschen Ur-“Titanic” in Hamburg an wenigen Stellen leicht angepasst wurde.
So bewegend dem Produktionsteam die Inszenierung der verzweifelten Menschen in den verschiedenen Klassen gelungen ist, so wenig schafft sie es über die dramaturgischen Schwächen des Stückes hinwegzutäuschen. Dennoch tragen am Premierenabend neben dem Starkregen und der abendlichen Kühle in der Stiftsruine das große Orchester und die Stimmgewalt des Ensembles dazu bei, dem Untergang der Titanic in Bad Hersfeld einen Gänsehauteffekt zu verleihen.
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KREATIVTEAM |
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Musik und Liedtexte | Maury Yeston |
Buch | Peter Stone |
Deutsche Übersetzung | Wolfgang Adenberg |
Inszenierung | Stefan Huber |
Musikalische Leitung | Christoph Wohlleben |
Choreografie | Melissa King |
Kostüme | Susanne Hubrich |
Licht-Design | Ulrich Schneider |
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CAST (AKTUELL) |
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CAST (HISTORY) |
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*2017* | ||||
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Thomas Andrews | Alen Hodzovic | |||
Frederick Barrett | David Arnsperger | |||
Harold Bride | Andreas Bongard | |||
William Murdoch | Jörg Neubauer | |||
Captain E.J. Smith | Michael Flöth | |||
Henry Etches | Mathias Schlung | |||
J. Bruce Ismay | Frank Winkels | |||
Kate McGowan | Gabriela Ryffel | |||
Jim Farrell | Rupert Markthaler | |||
Charles Clarke | Konstantin Zander | |||
Caroline Neville | Anja Backus | |||
Edgar Beane | Rolf Sommer | |||
Alice Beane | Kristin Hölck | |||
Isidor Strauss | Uwe Dreves | |||
Ida Strauss | Christine Rothacker | |||
Frederick Fleet | Merlin Fargel | |||
Wallace Hartley | Alexander von Hugo | |||
Charles Lightoller | Jürgen Strohschein | |||
Herbert Pitman / Major | Dominik Büttner | |||
Robert Hitchens | Stefan Gregor Schmitz | |||
Andrew Latimer | Jurriaan Bles | |||
Colonel John | Romeo Meyer | |||
Benjamin Guggenheim | Rudi Reschke | |||
George Widener | Gerhard Karzel | |||
John B. Thayer | Daniel Dimitrow | |||
Page | Benjamin A. Merkl | |||
Kate Murphy | Veronika Hörmann | |||
Kate Mullins | Melanie Gebhard | |||
Madeleine Astor | Anja Haeseli | |||
Léontine Aubart | Samantha Turton | |||
Eleanor Widener | Kaatje Dierks | |||
Marion Thayer | Annette Lubosch | |||
Charlotte Drake Cardoza | Nina Janke | |||
Swings | Katrin Merkl Gaven Turnbull |
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