Was will man mehr? “Verswingte” Musical-Songs im satten Big Band-Sound mit einem brillanten Gesangs-Conférencier Thomas Borchert. Hoffentlich ist dieses Programm bald wieder live auf einer Bühne zu erleben oder wird zum Immer-wieder-Hören auf CD gepresst.
“Jetzt stellen Sie sich mich einmal in Strapsen vor”. Mit Moderationen wie diesen leitet der Gastgeber charmant und mit einem Augenzwinkern durch diesen Best-of-Musical-Abend. Natürlich folgt auf den Bekleidungshinweis “Sweet Transvestite”, doch so wie bei diesem Thomas Borchert-Soloprogramm bekommt man den Song selten zu hören. Lutz Krajensky hat ihn und alle weiteren Nummern fein säuberlich seziert und in phantastische Swing-Arrangements gepackt. So wird Frank ’n Furter zum Star der “Swinging Horror Show” und “The Beauty and The Beast” erklingt frisch im flotten Bossa-Nova-Rhythmus. Selbst “Memory” (“Cats”) kommt mit fetzigen Bläsersätzen als flotte Uptempo-Nummer zu neuen Ehren. Krajensky leitet seine auf der Bühne platzierte Big Band vom Flügel aus und lässt seine zehn Mitstreiter auch solistisch glänzen. Auch hierfür gibt es immer wieder frenetischen Applaus.
Der Star des Abends ist jedoch Thomas Borchert. Mit sichtbarer Begeisterung stürzt er sich in jede Nummer, tobt fingerschnippend über die Bühne und lässt das Mikrofon im Takt von der linken in die rechte Hand sausen. Egal, ob das humorvolle “If I Were a Rich Man” (“Anatevka”), das sehnsüchtiges “Tonight” (“West Side Story”) oder das fetziges “You’re the one that I want” (“Grease”): Mit seiner eleganten, angenehm gefärbten und sicher geführten Baritonstimme sorgt Borchert zu Recht für Begeisterungsstürme. Nach drei Zugaben, bei “Somewhere Over the Rainbow” begleitet sich Borchert selbst am Flügel, endet dieses Gute-Laune-Solo-Programm mit Mit-Swing-Garantie. Bitte mehr davon.
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