integration generation (2007)
Sprechwerk, Hamburg

Studenten der Universität Lüneburg präsentieren ein selbstgeschriebenes Musical, in dem Jugendliche verschiedener kultureller Hintergründe einen Weg finden müssen, miteinander umzugehen. Die multikulturelle Story soll musikalisch mit unterschiedlichsten Stilrichtungen umgesetzt werden.

Auf einem Marktplatz irgendwo in Deutschland: Ein junges verliebtes Pärchen genießt den Abend. Die Idylle von Michele, einem Franzosen, und seiner Freundin Kim wird jäh gestört, als drei türkischstämmige Jugendliche auftauchen.
Beobachtet wird das Zusammentreffen von Kamuran, einem stillen Afrikaner im Rapper-Outfit. Die Situation eskaliert, als Yasar und Özlem das Paar provozieren. Mitten in dem Streit betreten die emanzipierte Türkin Leyla im kurzen Minirock sowie ihr russischer Freund Vitaly die Bühne. Yasar ist über das provokative, selbstbewusste Auftreten seiner Cousine Leyla schockiert. Er sieht die Ehre der Familie in Gefahr und beschimpft die beiden.
Plötzlich geht alles sehr schnell: Yasar zückt ein Messer, mit dem er Vitaly bedroht. Doch bevor es zum Äußersten kommt, erscheint der Engelsteufel. Diese schizophrene Figur manipuliert die Figurenkonstellation sowie das Bewusstsein der Jugendlichen – mal von positiven und mal von negativen Absichten getrieben.
Plötzlich taucht aus einer Rauchwolke Hannes, ein kleiner, gebrechlicher Mann, auf. Er gewährt den zunächst verdutzten Jugendlichen lebendige Einblicke in die unterschiedlichsten Kulturen der Welt, deren Musik, Geschichte und Lebensstil.
Zu allem Überfluss platzt auch noch Yakita, eine hexenähnliche Gestalt, in das Geschehen, die Hannes hämisch an eine alte Abmachung erinnert: „Ich würde sagen… es ist genau tausend Jahre her, dass du mir weismachen wolltest, du könntest es schaffen, die Welt in Ordnung zu bringen.” Hannes bleibt nur noch eine Woche Zeit, um seine Mission zu erfüllen… schafft er es nicht, muss er in der Unterwelt Yakitas schmoren. Trotz der Drohungen von Yakita gibt Hannes die Hoffung nicht auf, sein Ziel zu erreichen. Unterstützt wird er bei seiner Mission von den Figuren Sprache, Musik und Integration. Die Drei schmieden bei einem heimlichen Treffen einen Plan: die Entwicklung eines „Weltsongs”, den alle Menschen verstehen können und der allen ihre Zusammengehörigkeit bewusst machen soll.
Ist die Mission erfolgreich? Oder siegt Yakita mit ihren bösartigen Plänen? Schafft Hannes es, mit Hilfe der Macht von Sprache, Musik und Integration die Wette gegen Yakita zu gewinnen? Bleiben Ignoranz und Vorurteile bestehen oder siegen am Ende Offenheit, Verständnis und Toleranz?

Choreographie – Stine Wangler, Nina Streich
Licht – Anika Lampe, Maike Strietholt, Katja Grundmann
Text/Musik – Franziska Pohlmann
Regie – Franziska Pohlmann
Besetzung:
Hannes – Jonas Bothe
Yakita – Jennifer Rydelek
Engelsteufel – Anna Gesewsky/Stephi Braune