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Was tun, wenn eine Fischsuppe einen Orden von zweiundfünfzig auf fünf Schwestern dezimiert und kein Geld für die Beerdigung da ist? Spritzig-witzige Wiederaufnahme der erfolgreichen Nonnen-Show, in der fünf Ordnesschwestern zeigen, dass das Klosterleben nicht immer nur schwarz-weiß ist. Mutter Oberin und ihre Schwestern-Crew veranstalten einen Benefizabend mit Ordens-Quiz, Zauber-Show und auch das Ballett “Nonnensee” kommt zur Aufführung.
Schwester Maria Annette bringt es auf den Punkt: “Sei zölibatär heißt bumse nicht mehr”. Solche Worte aus dem Mund einer Nonne? Na ja, nicht ganz. Schwester Maria Annette trägt zwar einen Schleier, ist aber nicht aus Fleisch und Blut. Mit dieser Bauchrednerpuppe bringt Schwester Amnesia dem Publikum die Regeln im Kloster nahe.
Dies ist nur eine der Show-Nummern, mit denen sich die fünf verbliebenen Mitglieder eines Ordens ins Zeug legen, um im Rahmen einer Benefiz-Vorstellung Geld für die Beisetzung ihrer Mitschwestern zu sammeln. Da wird nicht nur “gebauchredet”, sondern auch gesteppt, gezaubert, gekocht und gesungen. Dan Goggin hat zu seinen witzigen Texten eine flotte und eingängige Musik komponiert, die vom Choral über Musical-Showstopper und Country-Song reicht, bevor sie in einem furiosen Gospel-Finale gipfelt.
Regisseur Andreas Gergen hat seine seit Februar 2003 bereits knapp einhundert Mal an der Berliner Tribuene gezeigte Inszenierung ohne große Änderungen auf die Bühne des Schlossparktheaters transferiert. Statt moralinsaure und verknöcherte Gebetsschwestern vorzuführen, modelliert er fünf unterschiedliche Frauentypen mit Herz und Schnauze, die zur Freude des Publikums mit den gängigen Klischees über die katholische Kirche und ihren “Berufsstand” allerlei Schabernack treiben. Gergen reichert die gelungene deutsche Übersetzung mit einer Fülle optischer Gags an: Da greifen zum Beispiel Mutter Oberin und Schwester Maria Hubert in ihrer großen Show-Nummer “Zwei Schwestern” nicht zu Stock und Hut, sondern schwingen mit Regenschirm und Heiligenschein in den Händen das Tanzbein. Vor der Aufführung des Films “Nonnferatu” scheinen die Protagonistinnen dank der hereingetragenen Requisiten tatsächlich in das im Song angekündigte Autokino zu fahren, und das Ballett “Nonnensee” gerät mit überzogenen Gesten zur Parodie auf das gesamte Spitzentanz-Genre (Choreografie: Melissa King). Einzig bei der Nummer “Eine gefährliche Mission”, in der das Nonnen-Ensemble die Geschichte seines Ordens Revue passieren lässt, überlagert der optische Eindruck mit seinen rudernden und tauspringenden Nonnen den Text. Da fällt es schwer, im anschließenden Quiz die zugehörigen Fragen zu beantworten.
“Non(n)sens” lebt von der Interaktion mit dem Publikum und benötigt deshalb einen intimeren Rahmen. Ausstatterin Regina Schill dekoriert den linken, vorderen Bühnenrand mit einem Tischchen samt kitschiger Marienfigur, Blumen und Kerzen. Ansonsten begrenzt sie die schlichte, schwarz ausgeschlagene Bühne mit einer Wand, die sich öffnet, wenn eine größere Spielfläche benötigt wird. Dann erstrahlt der Hintergrund auch schon einmal knallig bunt und dient als Projektionsfläche für einen huldvoll winkenden Papst Benedikt XIV. Keyboarder Christoph Wagner sitzt als musikalischer Begleiter rechts vor der Bühne im Zuschauerraum.
Als Botschafterinnen der katholischen Kirche brillieren aus der Ursprungs-Cast Dagmar Biener als gestreng-komische Mutter Oberin, Franziska Becker als linkische Schwester Robert Anna, Katharine Mehrling als schrullige Schwester Amnesia und Bettina Meske, die in ihrer Rolle als Schwester Maria Hubert auch im größten Chaos noch einen kühlen Kopf behält. Komplettiert wird die Besetzung durch Neuzugang Filipina Henoch, die sich als Novizin Schwester Maria Leo nahtlos in das homogene Ensemble einfügt. Es wäre deshalb ungerecht, einzelne Leistungen hervorzuheben. Alle fünf Darstellerinnen singen, spielen und tanzen einfach himmlisch.
Auch wenn es schade ist, dass das Schlossparktheater keine wirklich neue Produktion auf die Bühne bringt: Die chaotisch-komische Benefiz-Show des fidelen Nonnen-Quintetts gefällt auch beim Wiederholungsbesuch.
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KREATIVTEAM |
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Musik, Buch, Liedtexte | Dan Goggin |
Deutsche Übersetzung | Markus Weber Thomas Woitkewitsch Benjamin Baumann [Bearbeitung] |
Inszenierung | Andreas Gergen |
Bühne und Kostüme | Regina Schill |
Choreografie | Melissa King |
Make-up und Maskendesign | Günter Schoberth |
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CAST (AKTUELL) |
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Mutter Oberin Schwester Maria Regina | Dagmar Biener/Tanja Schumann/Andreas Gergen |
Schwester Maria Hubert | Bettina Meske/Lynne Williams/Anja Karmanski/F. Dion Davis |
Schwester Robert Anna | Franziska Becker/Heike Kloss/Titus Hoffmann |
Schwester Amnesia | Katharine Mehrling/Mary Harper/Eric Minsk |
Schwester Maria Leo | Filipina Henoch/Michael Kargus |
Bruder Eduard/Musikalische Leitung | Christoph Wagner |
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TERMINE |
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