Die Comedian Harmonists (2005)
Theater, Hof

Nicht mit der viel gespielten Gottfried-Greifenhagen-Fassung, sondern mit der Version von Alexander Kuchinka und Heiko Wohlgemuth macht sich das Theater auf die Spuren der ersten Boygroup der Welt.

Veronika, der Lenz ist da, Wochenend und Sonnenschein oder Mein kleiner grüner Kaktus – alles Schlager, die man bis heute kennt, alle gesungen von den Comedian Harmonists.Die fünf Sänger mit ihrem Pianisten waren Ende der Zwanziger Jahre in ihrer Kunst unvergleichlich. Und noch heute bewundert man den Witz, die Präzision und die Eleganz, mit der die Comedian Harmonists bekannte wie neue Stücke interpretierten. Angefangen hatte alles mit einer Zeitungsanzeige, die der gerade volljährig gewordene Harry Frommermann am 18.12.1927 aufgab: Achtung. Selten. Tenor, Bass (Berufsanfänger nicht über 25), sehr musikalisch, schönklingende Stimmen, für einzig dastehendes Ensemble unter Angabe der täglich verfügbaren Zeit gesucht!Auf diese Annonce meldeten sich an die hundert Männer, meist minderen Talents. Als Harry die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, stand Robert Biberti in der Mansardentür. Er war der einzige, der beim Vorsingen angenommen wurde. Schon wenige Tage später holte Biberti zwei Chorkollegen nach: den Bulgaren Ari Leschnikoff und den Polen Roman Cycowski. Hinzu kamen noch Erich Collin als zweiter Tenor und Erwin Bootz als Pianist und Arrangeur. Nach neun Monaten intensiver Probenarbeit kam es zum ersten Auftritt, Beginn einer beispiellosen Welt-Karriere – bis zum November 1933, als die Nazis jüdischen Künstlern verboten, in Deutschland aufzutreten. Die Geschichte der ersten Boy-Group der Welt – und zugleich ein kleines Stück deutscher Zeitgeschichte…
Bühne: Thomas Mogendorf
Kostüme: Barbara Schwarzenberger