Ludwig II.
Festspielhaus Neuschwanstein, Füssen

Kein kitschiger Touristen-Nepp, sondern eine bilderstarke, intelligent und ironisch inszenierte Show. Ärgerlich ist nur die opernhafte, aber kraftlose und oft die Handlung eher ausbremsende Musik. Dafür gibt es gigantische Bühneneffekte, wie man sie sonst in Deutschland nirgends zu sehen bekommt.

Zur Zukunft der Produktion meldet thatsmusical.de am 19.9.03:
Wie die ddp heute berichtete plant Intendant Stephan Barbarino für den Musicalstandort Füssen bereits die Folgestücke von “Ludwig II.”. Es soll eine ganze Trilogie an Musicals werden, die an diesem Standort zum Thema Ludwig II. aufgeführt werden. Das was in der Filmwelt schon länger üblich ist, wird also nun auch im Musicalfach angewandt: An dem zweiten Teil wird bereits gearbeitet. Zur Aufführung kommen soll das Stück dann im Jahr 2005 – solange läuft noch der erste Teil im extra erbauten Theater.
Am vergangenen Donnerstag fand die 1400 Vorstellung seit der Premiere am 7. April 2000 statt. 1,4 Millionen Besucher waren seitdem zu Gast in Füssen. Nach Angaben des Intendanten verzeichnen lediglich importierte Musicals mehr Zuschauer in Deutschland.
Die Handlung
1. Akt: München, 1864. Sohn und Thronfolger Ludwig II. im endlosen Trauerzug seines Vaters. Drei Nymphen weissagen einen einsamen Weg und ermutigen ihn, seine Träume zu verwirklichen und fantastische Schlösser zu bauen. Man will Ludwig für den Krieg gegen Österreich gewinnen. In seiner Regierungserklärung aber singt er von einem, der Kunst geweihten Bayern.
2. Akt: Bad Kissingen. Im prunkvollen Ballsaal vergnügen sich gekrönte Häupter im Walzertakt. Ludwig und seine Cousine Sissi, Kaiserin von Österreich, gestehen einander ihre Liebe und träumen vom fernen Paradies. Die Minister erzwingen, Ludwigs Verlobung mit Sissis Schwester Sophie, die aber in den jungen Hoffotografen verliebt ist.
3. Akt: Münchner Residenz. Ludwig erkennt, daß er gegen die Kriegspolitik seiner Minister machtlos ist und sucht Trost in der Musik. Im Musikzimmer singt Sophie absichtlich falsch und bringt Ludwig dazu, die Verlobung zu lösen. Sophie und ihr Fotograf fallen sich in die Arme. Für den König liegt die Zukunft in Richard Wagner. Doch als er ihn in flagranti überrascht, fühlt er sich betrogen. Die Nymphen weisen ihm den Weg in die Traumwelt seiner Schlösser.
4. Akt: Schloss Neuschwanstein. Die Minister kritisieren die Baupläne Ludwigs. Bismarck verspricht, die Bauten zu finanzieren und kauft dem König damit die Souveränität Bayerns ab. Ludwig auf nächtlicher Schlittenfahrt. Exotische Gelage. Traumweltreise im Heißluftballon. Selbst Sissi gelingt es nicht, Ludwig aus seinen einsamen Fantasien zu reißen. Die Minister beschließen, den König für verrückt zu erklären und abzusetzen.
5. Akt: Grotte und See. Der König setzt Lohengrin, Siegfried und sich selbst in Szene. Im Traum singt er mit Sissi ein Liebesduett. Minister und Beamte wollen Ludwig verhaften, doch er kommt ihnen zuvor und übergibt Krone, Zepter und Mantel. ?In der Erinnerung erwacht mein Paradies und ruft nach mir? sind die letzten Worte des Märchenkönigs.

 
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