Rund ein Jahr nachdem die Produktionsfirma Gentry Entertainment erklärt hat, das Theater am Marientor in Duisburg übernehmen zu wollen, beklagt sich ihr Geschäftsführer Wolfgang DeMarco über schleppende Vertragsverhandlungen mit der Duisburg Marketing Gesellschaft (DMG). Insbesondere kritisiert er, dass DMG-Chef Uwe Gerste Ende Februar laut Medienberichten erklärt hat, für ihn habe die Vermarktung des Theaters durch die DMG Vorrang vor einem Verkauf des Gebäudes. Es sei “demokratiepolitisch bemerkenswert”, so DeMarco, dass die Meinung der Geschäftsführung der DMG einen Beschluss des Rats der Stadt blockieren könne.
Auch Hans-Peter Fritsch von der Firma Wohn- & Gewerbe-Immobilien Sachsen (Wogisa), die das Theater kaufen und an Gentry Entertainment verpachten will, stellte in einer Pressemitteilung klar, dass er in Duisburg kein Interesse erkennen könne, das Theater zu veräußern. Zwar habe sich die Stadt bereits seit Längerem für einen Verkauf des Theaters entschieden, bereits im Sommer 2008 habe man sich auf einen Kaufpreis geeinigt. Aber: “Exzellent verhindert hat die Abwicklung des Kaufes seither immer wieder die DMG mit nicht nachvollziehbaren und irrelevanten Forderungen”, so Fritsch in der Erklärung, die der muz-Redaktion vorliegt. DMG-Chef Gerste ist zur Zeit auf der Tourismus-Messe ITB in Berlin und will die Aussagen des Wogisa-Managers zu einem späteren Zeitpunkt kommentieren.
Das Duisburger Theater am Marientor wurde 1996 für das Musical “Les Misérables” gebaut. Seit der Absetzung des Stücks wird das Haus für unterschiedliche kulturelle Angebote genutzt, etwa Tourneetheater oder Zirkusshows. Das Konzept von Gentry Entertainment sieht vor, das Theater von Oktober bis Mai wieder mit Musicals zu bespielen und während der Sommermonate Operetten zu zeigen.