8 Songs, jeweils als Voll-Version und als Playback; mit Thomas Borchert u.a.
Den Hamburger Vampir-Grafen Thomas Borchert als Krolock für diese Aufnahme zu verpflichten, war sicher ein Glücksgriff. Wo die Stage Holding wohl gar nicht mehr darüber nachdenkt, Castaufnahmen zu ihren Musicals produzieren, hat man dank Sound of Music nun die Möglichkeit, Borchert auch zuhause zu genießen. Seine Interpretationen von „Gott ist tot”, „Die Einladung zum Ball”, „Totale Finsternis” (mit Nicole Seeger) und „Die unstillbare Gier” sind absolut gänsehautträchtig. Sehr jazzig und dadurch sehr morbide in der Stimme lockt und verführt dieser Graf, ist erotisch und furchteinflößend – absolut klasse!
Nicole Seeger darf auch bei „Draußen ist Freiheit” den Part der Sarah übernehmen und zeigt eine sehr reife (weil nicht kindlich-freche) und sexy Interpretation der Sarah, ihr warmes Timbre klingt sehr angenehm.
Ihr Alfred ist Martin Bacher, der bei „Draußen ist Freiheit” und „Für Sarah” ein bißchen arg brav klingt. Aber vielleicht war das von Alfred ja so gewünscht…
Mit „Tot zu sein ist komisch” rundet Jessie Roggemann den „Tanz der Vampire”-Block ab – eine witzige und stimmgewaltige Interpretation.
Als Bonustrack singt Sascha Th. G. Krebs „A Kiss is a Terrible Thing to Waste” und sorgt für eine Überraschung: Wo ich mir eben noch sicher war, gleich eine super-starke Version des Webber-Songs zu hören zu bekommen, bleibt das Stimmungbarometer im Keller. Obwohl stimmlich sehr souverän, kommt doch kein rechtes Rock-Feeling auf und die treibenden Rhythmen verpuffen grötenteils. Das ist schade und unnötig, denn Krebs hätte das sicher besser hingekriegt.Gar nicht „schade” ist dagegen das Niveau der Produktion: Von Koen Schoots blitzsauber und aufwändig gearbeitet, klingt diese Aufnahme definitiv nicht nach Synthesizer (wie das sonst bei Playbacks schon mal passieren kann).
Der üppige Orchestersound hört sich nach deutlich mehr an als den tatsächlichen neun Musikern und bietet einen angenehmen Klangteppich für o.g. Künstler – bei den Playback-Versionen dürfte so mancher Hobbysänger oder auch Profi jubeln.
Etwas störend sind zwar die recht kitschigen Klangeffekte bei „Die Einladung zum Ball”, genannte Positiva überwiegen aber.So schlägt diese Aufnahme zwei Fliegen mit einer Klappe: Man bekommt zum einen (wenn schon keine Castaufnahme) immerhin Thomas Borcherts Soli und ein paar wirklich schöne Interpretationen bekannter Hits. Ausserdem gibt es hochprofessionelle Playbacks dazu. So viel Glück hat man beim CD-Kauf nicht immer…