Die gelungene Verfilmung der Bühnenshow überrascht mit größtenteils sehr guten Schauspielern und frischen Arrangements der ABBA-Songs.
Nachdem das Musical “Mamma Mia!” bereits seit Jahren weltweit die Theater füllt und sich äußerster Beliebtheit erfreut, war es letztlich nur noch eine Frage der Zeit, bis es das Stück mit der Gute-Laune-Handlung und den bekannten Hits der schwedischen Popgruppe ABBA auf die Kinoleinwand schafft.
Glücklicherweise konnten für die Rollen exzellente Schauspieler verpflichtet werden, die so überzeugend sind, dass man die etwas platte Handlung glatt vergisst. Allen voran begeistert Meryl Streep (“Der Teufel trägt Prada”) in der Rolle der Donna und zeigt sich als das, was man auf der Bühne als “Rampensau” bezeichnet. Schauspielerisch lebt sie die Rolle regelrecht, gesanglich ist sie für eine reine Schauspielerin, die von sich selbst sagt, zu Hause nur unter der Dusche zu singen, mehr als passabel. Ihr nimmt man sowohl die flippige Frontfrau von “Donna and the Dynamos” als auch die verantwortungsbewusste Hotelbetreiberin und fürsorgliche Mutter ab. Mit Christine Baranski (“Chicago”) als Tanja und Julie Walters (“Harry Potter”) als Rosie stehen ihr auch zwei absolut ebenbürtige Schauspielerinnen zur Seite, die das weibliche Trio komplettieren.Für das männliche Trio konnten Ex-James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan als Sam, Stellan Skarsgård (“Goyas Geister”) als Bill und Colin Firth (“Eine zauberhafte Nanny”) als Harry verpflichtet werden. Während Brosnan zwar schauspielerisch okay ist, aber gesanglich eine mehr als unterirdische Leistung abliefert, überzeugen Skarsgård und Firth sowohl schauspielerisch als auch gesanglich. Vor allem die Interpretation des Songs “Our Last Summer” gelingt Firth spielend.
Als Sophie ist die bezaubernde Amanda Seyfried (“Alpha Dog”) zu sehen, die das 20-jährige Mädchen von der griechischen Insel mit jugendlicher Leichtigkeit, Dauerstrahlen und einer süßen Stimme verkörpert. Dominic Cooper als Sky hingegen bleibt eher blass – sowohl schauspielerisch als auch gesanglich kann er nicht überzeugen.Ein großer Pluspunkt ist die Tatsache, dass einige Songs anscheinend aus dramaturgischen Gründen gestrichen oder verlegt wurden. Zwar hat der Song “Thank You for the Music” so nur noch im Abspann einen Platz gefunden, doch dafür kommt an dessen Stelle nun “Our Last Summer” schon wesentlich früher zum Einsatz – und an der neuen Stelle passt er ganz hervorragend.
Insgesamt gesehen, ist Regisseurin Phyllida Lloyd mit “Mamma Mia!” ein wundervoller Film gelungen, an dem sowohl Musicalliebhaber als auch reine Filmkonsumenten ihren Spaß haben können. Auch wenn die gute Stimmung nicht von der ersten Minute an überspringt, dürfte dem Zuschauer spätestens nach einer Viertelstunde das Herz aufgehen, denn der Film macht im Großen und Ganzen gute Laune, zaubert das eine oder andere Grinsen ins Gesicht und lebt vor allem von den wundervoll neu arrangierten ABBA-Songs. In diesem Sinne: Anschauen und die Sonne ins Herz lassen. Gerade nach einem stressigen Arbeitstag ist “Mamma Mia!” sehr zu empfehlen – selbst für die Verfechter anspruchsvollerer Musicals.