Burlesque
Musicalfilm / 2011

Auch wenn die Handlung sehr seicht und vorhersehbar ist, so überzeugt dieser Film immerhin auf der musikalischen Seite mit zwei starken Frauen in den Hauptrollen: Cher und Christina Aguilera.


Mit dramatischem Tiefgang kann “Burlesque” nicht gerade aufwarten. Der Film erzählt eine Geschichte, die wir schon in vielen Filmen zuvor erlebt haben: Ein Landei – hier in Person von Christina Aguilera – träumt in der Pampa von der großen Karriere, macht sich auf den Weg in die Großstadt, kämpft sich dort durch und schafft den Sprung auf die Bühne. Nebenbei verliebt sie sich noch in einen gutaussehenden Mann und rettet den Club, in dem sie allabendlich singt und tanzt, vor dem finanziellen Ruin. Friede, Freude, Eierkuchen. Doch trotz der seichten und vorhersehbaren Handlung bietet “Burlesque” gute Unterhaltung – den beiden Hauptdarstellerinnen Cher und Christina Aguilera sei Dank.In der Rolle der Clubbesitzerin Tess zeigt Cher als alter Hase im Filmgeschäft, dass ihre Stärke eher im Schauspiel als im Gesang liegt. Dennoch kann sie mit ihrer gefühlvollen Interpretation der anrührenden Ballade “You Haven’t Seen the Last of Me” überzeugen – ein Song, der auch als bester Song mit einem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Als Tess ist Cher nicht nur die Frau, die ihr ganzes Leben ihrem Club widmet, sondern auch die fürsorgliche Mentorin ihrer Tänzerinnen.

Für Christina Aguilera ist “Burlesque” ihr erster großer Film. Trotzdem schlägt sie sich in der Rolle der Sängerin und Tänzerin Ali Rose schauspielerisch schon erstaunlich gut und ist ganz nebenbei auch optisch eine wahre Augenweide. Besonders stark jedoch ist ihr Gesang. Als Star in Tess’ burleskem Club hat sie einige Nummern zu singen, die dank ihrer rauchigen Soulstimme alle gut ins Gehör gehen. Ihr Leinwanddebüt ist somit geglückt.Auch die Riege der weiteren Schauspieler kann sich sehen lassen. So beweist Stanley Tucci (“Der Teufel trägt Prada”) als zynischer Bühnenmanager Sean erneut, dass er ein äußerst versierter Charakterdarsteller ist und seine Szenen mit zu den besten des Films gehören. Eric Dane (“X-Men 3”) ist als Marcus der charismatische und prätentiöse Unternehmer, während Kristen Bell (“Fanboys”) in der Rolle der Nikki die wunderbar zickige Konkurrentin von Ali Rose gibt. Und Cam Gigandet (“Twilight”) ist einfach nur der herrlich smarte Barkeeper und Musiker Jack, der sich von Ali in ihren Bann ziehen lässt und seine Verlobte dabei bald vergisst.

Die größten Pluspunkte von “Burlesque” sind allerdings die extravaganten und aufreizenden Choreografien, die schillernden Kostüme der Tänzerinnen und selbstverständlich die unverwechselbare Musik. Wer sich darauf einlässt und seine Erwartungen hinsichtlich der Handlung zurückschraubt, wird an dem klassischen Popcorn-Entertainment durchaus Gefallen finden.

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