Glee
The 3DConcert Movie

Sehr gutes Live-Album, technisch gut produziert und mit überzeugenden Sängern. Die Glee-Cast kann damit unter Beweis stellen, dass sie wirkliche Sänger sind und keine Studio-Sternchen. Leider ohne Matthew Morrison, dafür mit Gwyneth Paltrow.


Der Opener der CD dürfte von Anfang an klar gewesen sein – “Don’t Stop Believin'” – der sogenannte Signature Song der Serie. Auch wenn man ihn seit Staffel 1 doch etwas satt hat, er gehört dazu und steht in der Live-Version der Studio-Aufnahme in nichts nach. Damit man gleich weiter grooven kann, folgt als nächstes “Dog Days Are Over” – hier ist die Live-Version um einiges energiegeladener als die bisher veröffentlichte Studioversion.

Eine auf deutschen Veröffentlichungen bisher kaum gehörte Darstellerin darf gleich als erste Solistin singen: Heather Morris, in der Serie Dummchen Brittany S. Pearce, beweist mit dem – Achtung Wortspiel! – Britney-Spears-Cover “I’m a Slave 4 U” dass man die Songs des Ex-Teenie-Idols durchaus sehr gut live auf die Bühne bringen kann. Eine weitere Dame mit toller Stimme – aber bisher leider immer etwas unterfordert – ist Naya Rivera, die in der Serie das Biest Santana spielen darf. Wer die Serie kennt, weiß welche Power die Dame in der Stimme hat, was sie auf der Concert-CD gleich zweimal zeigen darf: im Solo rockt sie (in einer leider stark gekürzten Version) den Amy-Winehouse-Song “Valerie” und im Duett mit Amber Riley bei dem Klassiker “River Deep, Mountain High”. Etwas anstrengend ist dagegen der Warbler-Block, denn man muss den Sound des Jungen-Privatschulen-Chors schon mögen. Wie schon in der Serie singt hier Darren Criss fast alles – auch wenn schätzungsweise 20 andere Jungs um ihn herum stehen. Zwar hat Criss eine wirklich schöne Gesangsstimme, aber diese allzu weichgespülten Schmalzversionen von frechen Frauensongs (“Teenage Dream” von Katy Perry und “Raise Your Glass” von Pink) müssen einem schon wirklich gefallen um sie nicht zu überspringen. Da ist Lea Micheles Katy-Perry-Cover “Firework” doch schon gelungener.

Lea Michele tritt auf dieser CD angenehm in den Hintergrund – auf vorangegangenen Veröffentlichungen wirkte sie etwas zu präsent. Jetzt kann man sich auch wieder auf ihre Lieder freuen. Neben “Firework” singt sie die Streisand-Nummer “Don’t Rain On My Parade” und im Duett mit Chris Colfer das Mash-Up “Happy Days Are Here Again/ Get Happy”. Außerdem ist sie natürlich als eine der Lead-Stimmen in den Ensemble-Nummern zu hören. Chris Colfer hat als Solo seinen Seriensong “I Wanna Hold Your Hand” – und er ist wirklich der Einzige, bei dem man sich an eine etwas andere Live-Gesangsstimme gewöhnen muss. Highlights der Einspielung sind vor allem der Lady-Gaga-Song “Born This Way”, der Original-Song “Loser Like Me” und der Gastauftritt von Gwyneth Paltrow. Sie rockt mit den Glee-Mädels “Forget You”. Schade, dass es Paltrows wunderbares Adele-Cover zu “Turning Tables” nicht in die Set-Liste des Konzertes geschafft hat. So muss sich der deutsche Fan bis zur Veröffentlichung von “Glee Season 2 – Volume 6” gedulden, um diesen Song zu hören.

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