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Ausdrucksstark und stimmgewaltig führt Katharine Mehrling durch ihr neues Programm “In Love With Judy”, das sie eigentlich bereits im März 2020 der Öffentlichkeit präsentieren wollte. Es kam anders. Für die lebensfrohe und leidenschaftliche Sängerin und Schauspielerin stand die Welt plötzlich still. Nun ist sie zurück auf der von ihr so sehr geliebten Bühne, energiegeladen, voller sprudelnder Begeisterung und mit einer wichtigen Botschaft im Gepäck.
“Sie sind da! Sie sind wirklich da und nicht digital!” Geradezu ungläubig und zugleich tief beglückt blickt Katharine Mehrling ins Halbrund des Tipis am Kanzleramt. Nach über sechsmonatiger coronabedingter Zwangspause steht sie endlich wieder auf einer Bühne vor Live-Publikum. Die Freude darüber ist ihr aus ganzem Herzen anzumerken: Katharine Mehrling strahlt von innen heraus. Ihre Augen funkeln – und spiegeln sich hin und wieder in den Plexiglasscheiben, hinter denen ihre Band auf Abstand gehalten wird. Doch diese ungewohnt anmutende Situation tut der Stimmung keinen Abbruch. Eine schwungvolle Ouvertüre bildet den kraftvollen Auftakt der Uraufführung, die an diesem Abend im Tipi zelebriert wird. Mehrlings neues Konzertprogramm “In Love With Judy” ist eine Hommage an die legendäre amerikanische Sängerin und Schauspielerin Judy Garland, an ihre Höhen und Tiefen, ihre Freude und ihr Leid, kurz an ihre Ambivalenzen.
Charakterdarstellerin Mehrling ist bestens vertraut mit der Biografie von Garland. 2012 verkörperte sie die Diva im Theaterstück “End Of The Rainbow” so überzeugend, dass sie dafür mit dem Berliner Publikumspreis “Goldener Vorhang” ausgezeichnet wurde – dessen Preisträgerin sie übrigens schon sechs Mal war, zuletzt 2019. In ihrem neuen Bühnenprogramm liegt es Mehrling jedoch fern, Garland zu imitieren. Ferdinand von Seebach, ihr musikalischer Leiter, Pianist und Posaunist, hat fantastische neue Arrangements geschaffen, die perfekt zu Mehrlings Stimmfarbe passen. Die zierliche Frau mit der voluminösen Stimme verleiht den Evergreens ihren eigenen Stil und überzeugt gleichermaßen in den lauten und den leisen Tönen. Zu den Höhepunkten des Abends zählen die Nummern “Alone Together”, “Zing! Went The Strings Of My Heart” und “Puttin` On The Ritz” (mit mehreren Instrumentalsoli für die Bandmitglieder). Der Sound ist grandios.
Der packend-hypnotisierende Song “Alone Together” wird zu Beginn mit einem mystisch klingenden Solo auf einer armenischen Flöte (Karola Elßner) eingeleitet, das unter die Haut geht. Im weißen Hosenanzug auf dem Flügel thronend interpretiert Mehrling berührend “Last Night When We Were Young”. Dank des atmosphärischen Lichtdesigns liegt der Gedanke nahe, als säße sie im schwindenden Lichtschein vergangener glücklicherer Tage.
Und ja, die letzten sechs Monate waren hart für Mehrling. Das gibt sie offen zu. Ihre Droge sei es, live Musik machen zu dürfen. Umso mehr genießt sie ihr erstes Konzert “seit die Welt sich verändert hat”. Auf und vor der Bühne ist aufgrund der Abstands- und Hygieneregelungen vieles anders. Eine augenfällige Veränderung ist die Apparatur in Mehrlings Hand, der sie den “Plexiglas-Spuckschutz-Blues” widmet. Es handelt sich um eine um ihr Mikrofon gespannte, individuell verstellbare Plexiglasscheibe zum Schutz des Publikums. Dieses wiederum ist sichtlich reduziert. Die Hausdame des Tipis, Marlene Deluxe, scherzt mit Galgenhumor zur Begrüßung: “Endlich haben Sie mehr Beinfreiheit.”
Charmant und zugleich nachdenklich stimmend ist Mehrlings Moderation zwischen den Songs. Mit bewundernswerter Leichtigkeit spannt sie immer wieder Parallelen zwischen der Corona-Pandemie und Judy Garlands ereignisreichem Leben. Sie ist dankbar und hoffnungsvoll im Hinblick auf Gegenwart und Zukunft, macht aber unmissverständlich klar: Die Kultur- und Veranstaltungsbranche ist nicht nur system-, sondern auch seelenrelevant! Perfekt passt dazu das Duett mit Special Guest Frederike Haas “Happy Days Are Here Again” (im Original gesungen von Judy Garland und Barbra Streisand).
Im zweiten Teil glänzt Katharine Mehrling mal als femme fatale mit offenem Haar und rotem Kleid, mal im schwarzen Dress mit keckem Blick und Hut auf dem Kopf. Einmal mehr beweist sie ihre Wandlungsfähigkeit. Den Abschluss dieses furiosen Premierenabends bildet die Hymne “Somewhere Over The Rainbow”. Abermals ist das Lichtdesign hervorzuheben, das die Bühne in allen Farben des Regenbogens zum Leuchten bringt. Der Regenbogen, erläutert Mehrling, ist ein Symbol für Liebe, Toleranz und Diversität. Sie appelliert an die Gleichwertigkeit und Freiheit aller Menschen. Mit welcher Botschaft könnte ein solch gelungener Abend besser enden?
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CAST (AKTUELL) |
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mit | Katharine Mehrling |
Special Guest | Frederike Haas [17. - 24.09.] Isabel Dörfler [25.09. - 02.10.] |
Trompete | Christian Meyers Christoph Titz |
Altsax, Flöte | David Beecroft |
Tenorsax, Klarinette | Karola Elßner Sidney Pfnür |
Gitarre | Johannes Gehlmann |
Kontrabass | H.D. Lorenz |
Schlagzeug, Percussion | Stephan Genze |
Posaune, Klavier | Ferdinand von Seebach |
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