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Früher war nicht alles schlechter! Das müssen sich Peter Sham und Brad Caroll gedacht haben, als sie die gleichnamige Komödie von Ken Ludwig als Musical adaptierten und nach einigen Überarbeitungen 2011 in London aufführten. In der Tradition der klassischen Musical Comedy ist “Otello darf nicht platzen” eine herrlich kurzweilige Reminiszenz an das goldene Zeitalter des Genres.
Die Geschichte von Star-Tenor Tito Merelli, der kurz vor der Aufführung von “Otello” ausfällt und durch den Assistenten des Operndirektors ersetzt wird, liefert alle Zutaten einer klassischen Verwechslungs-Boulevard-Komödie. Anders als angenommen ist Merelli nämlich gar nicht verstorben, sondern hat einfach ein, zwei Beruhigungstabletten zu viel genommen. Im Laufe des Abends nimmt die Handlung durch verschiedene Verwicklungen und Wendungen immer skurrilere Züge an, sodass irgendwann drei Otello-Darsteller auf der Bühne stehen.
Regisseur Ansgar Weigner macht genau das, was das Stück braucht: Er gibt dem Affen Zucker. Nach einem etwas trägen Auftakt zieht das Tempo merklich an, die Pointen sitzen und das Timing stimmt. Tür auf, Tür zu – Darsteller rein, Darsteller raus. Herrlich, wenn im zweiten Akt die Verwechslungskomödie ihren Höhepunkt erreicht und das Publikum in Lachsalven ausbricht.
Das liegt auch am Ensemble, das sich mit Energie in die nostalgisch anmutenden Rollen wirft. Susanne Seefing als Merellis eifersüchtige Ehefrau spielt wunderbar überdreht, mit aufgesetztem italienischen Akzent und einer grandiosen Mimik. Als Merelli gibt Andreas Matthias Pagani den passenden Gegenpart, ein Star, der seine Frau liebt, aber trotzdem auch anderen weiblichen Verführungen nicht abgeneigt ist. Stimmlich erstklassig ist er u.a. im Duett “Sei du selbst” mit Lukas Witzel als Assistent Max. Witzel legt seinen Max sehr clever an. Zu Beginn kauft man ihm den schüchternen, unsicheren Assistenten mit netter, leichter Gesangsstimme vollends ab, um dann im bereits erwähnten Duett über die Töne, die aus Witzels Kehle kommen, zu staunen. Eine darstellerisch wie gesanglich herausragende Leistung. Neben dem restlichen überzeugenden Ensemble darf Gabriela Kuhn als Operndiva Diana Divane nicht unerwähnt bleiben, die im zweiten Akt mit einem Potpourri aus klassischen Opernarien zu Höchstform aufläuft und einen komödiantischen Höhepunkt für alle Opernliebhaber abliefert. Einzig und allein der Opernchor fällt etwas aus dem Rahmen – wirkt das Spiel der Damen und Herren doch oft eher künstlich, unkoordiniert und unnatürlich.
Unter der musikalischen Leitung von Andreas Fellner liefern die Niederrheinischen Sinfoniker einen passenden schwungvollen und voluminösen Broadwaysound ab, der den Kompositionen von Brad Carroll – die hörbar dem klassischen Musical der 30er und 40er Jahre verpflichtet sind – vollends gerecht wird. Nur in den Ensemblenummern mit dem Opernchor leidet die ansonsten gute Textverständlichkeit unter einer nicht ganz ausgewogenen Balance zwischen Orchester und Chor.
Ein zweckdienliches Bühnenbild mit ausreichend Türen für Auf- und Abgänge, historisch passende Kostüme (beides von Christian Robert Müller) und Choreografien (Andrea Danae Kingston), die auch die Nicht-Tänzer ordentlich umsetzen können, runden das Gesamtbild ab. So bleibt ein wunderbar unterhaltsamer Abend, der temporeich und mit viel Witz das klassische Broadwaymusical auferstehen lässt. Und weil das allen Beteiligten so gut gelingt, kann man definitiv sagen: Früher war wirklich nicht alles schlechter!
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KREATIVTEAM |
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Musikalische Leitung | Andreas Fellner |
Inszenierung | Ansgar Weigner |
Bühne und Kostüme | Christian Robert Müller |
Choreografie | Andrea Danae Kingston |
Choreinstudierung | Michael Preiser |
Dramaturgie | Ulrike Aistleitner |
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CAST (AKTUELL) |
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Henry Saunders | Markus Heinrich |
Max | Lukas Witzel |
Diana Divane | Debra Hays Gabriela Kuhn |
Maggie Saunders | Elena Otten |
Tito Merelli | Andrea Matthias Pagani |
Maria Merelli | Gabriela Kuhn Susanne Seefing |
Bernie Guter | James Park |
Erste Anna | Agnes Thorsteins Johanna Werhahn |
Zweite Anna | Sabine Sanz Margriet Schlössels |
Dritte Anna | Debra Hays Pia Melenk |
Polizist Mickey | Manfred Feldmann |
Polizist Joe | Frank Rammelmüller |
Harry, Liftboy | Gereon Grundmann Alexander Kalina |
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GALERIE |
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TERMINE |
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keine aktuellen Termine |
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TERMINE (HISTORY) |
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Sa, 10.03.2018 19:30 | Theater, Krefeld | Premiere | |||||||
Sa, 24.03.2018 18:00 | Theater, Krefeld | ||||||||
So, 08.04.2018 16:00 | Theater, Krefeld | ||||||||
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Do, 19.04.2018 19:30 | Theater, Krefeld | ||||||||
Di, 08.05.2018 19:30 | Theater, Krefeld | ||||||||
Fr, 29.06.2018 19:30 | Theater, Krefeld | ||||||||
So, 08.07.2018 19:30 | Theater, Krefeld | ||||||||
Sa, 02.03.2019 19:30 | Theater, Mönchengladbach | ||||||||
Fr, 08.03.2019 19:30 | Theater, Mönchengladbach | ||||||||
Fr, 29.03.2019 19:30 | Theater, Mönchengladbach | ||||||||
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