Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) |
Die “Altar Boyz” (Tobias Bieri, Martin Mulders, Christopher Bolam, Daniel Tejeda und Tom Schimon) sind in Michael Hellers Inszenierung eine himmlische Fügung. Bei diesem katholischen Boyband-Abend stimmt einfach alles!
So verdorben ist Berlin: 234 schwächelnde Seelen ermittelt der “Soul Sensor DX 12” zu Beginn der Show im Saal. Doch die Rettung naht! Die “Altar Boyz” übernehmen die Mission, alle Sünder wieder auf den rechten Weg zu führen. Bis zum Ende des Dernièrenabends ihrer “Sensation-Christ”-Tour muss auf dem Monitor über der Bühne eine Null zu sehen sein.
Dafür legen sich die fünf Mitglieder der katholischen Boygroup so richtig ins Zeug. So erklären sie zum Beispiel singend die Abläufe in einem Gottesdienst (“Aufsteh’n, Knien und Sitzen”), rappen sich im Miracle-Song durch Jesus-Wunder (“J. C. – was läuft hier?”) oder freuen sich beim “(An)ruf” auf ihren Smartphones, dass Gottes Sohn zu ihren Followern auf Instagram gehört. Trotz mehrerer Rückschläge – mitten im zweiten Akt springt die Zahl der schwächelnden Seelen im Publikum sogar auf den Ausgangswert zurück – meistern die Boband-Stars ihre Aufgabe. Wie sie sich bis zur finalen Null durchkämpfen und warum einer von ihnen jüdischen Glaubens ist, soll hier allerdings nicht verraten werden.
Auch wenn Autor Kevin Del Aguila seine Idee bei Dan Goggins “Non(n)sens”-Musicals abgeschaut hat, ihm ist ein wirklich aberwitziges Comedy-Musical gelungen, das sich niveauvoll über den katholischen Glauben lustig macht. Statt der fünf Ordensschwestern stehen jetzt fünf Pop-Schnuckelchen aus dem Boygroup-Hype der 1990er Jahre auf der Bühne. Entsprechend klingen die “Altar Boyz” im ersten Akt. Gary Adler und Michael Patrick Walker imitieren perfekt den damals vorherrschenden, tanzbaren Groove mit eingängigem Harmoniegesang, der sich in den Refrains zum Abschluss hin um einen Halbton nach oben schraubt. Nach der Pause entwickeln sie ihre Partitur in Richtung Musical-Soundtrack weiter. Auch balladeske Hymnen (“Epiphamie”), feurige Sambarhythmen (“La Vida des Jenseits”) sowie ein mystischer Showstopper (“Nummer 918”) sind Ohrwürmer und bei der vierköpfigen Band unter der Leitung von Lidia Kalendareva hervorragend aufgehoben.
In der sehr gelungenen deutschen Übertragung von Laura Friedrich Tejero sprudeln die Gags, zünden die Pointen und das Publikum hat viel zu lachen. Dem Affen so richtig Zucker gibt Michael Heller mit seiner ungemein temporeichen, wirklich lustigen Inszenierung, die immer wieder geschickt den gesamten Saal ausnutzt. Dabei sind nicht nur singende Schafe oder wild tanzende Teufelsaustreiber zu bestaunen, auch eine himmlische Stimme (Hans-Jürgen Schatz) moderiert hörbar genervt durch die abenteuerlich-aberwitzige “Altar Boyz”-Schöpfungsgeschichte. Dazu gibt es immer wieder Interaktionen mit den Zuschauern und eine Besucherin, die nicht ganz freiwillig auf der Bühne steht, erhält als Dankeschön ein Handtuch voller Schweiß ihres Idols.
Perfektioniert wird das poppige Konzertspektakel durch die glitzernd-körperbetonende Boygroup-Mode voller Kirchensymbole (Michael Heller) und die fordernden Gruppen-Choreografien im Geiste von “Take That” und der “Backstreet Boys” (Michael Heller und Christopher Bolam). Dabei wirken der sanfte Sonnyboy Matthew (Tobias Bieri), der extrovertiert-tuntige Mark (Martin Mulders), der Bad Boy Luke (Christopher Bolam), der rassige Latino-Macho (Daniel Tejeda) und der smarte Abraham (Tom Schimon), als wären sie einem Boy-Band-Poster entsprungen. Gemeinsam singen und tanzen sie in Perfektion und bilden eine deutsche Idealbesetzung der “Altar Boyz”, deshalb wäre es unfair, einzelne Leistungen herauszustellen.
Wer einen rundum gelungenen Off-Musical-Abend genießen möchte, dem sei ein Besuch der “Altar Boyz” ans Herz gelegt. Ihre Seelenrettung macht einfach nur Spaß!
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
KREATIVTEAM |
---|
Musik und Liedtexte | Gary Adler Michael Patrick Walker |
Buch | Kevin Del Aguila |
Deutsch | Laura Friedrich Tejero |
Inszenierung und Kostüme | Michael Heller |
Choreografie | Michael Heller Christopher Bolam |
Produktionsleitung | Lennart Götzen |
Musikalische Leitung | Lidia Kalendareva |
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
CAST (AKTUELL) |
---|
Matthew | Tobias Bieri | |||
Marc | Martin Mulders | |||
Luke | Christopher Bolam Steven Armin Novak | |||
Juan | Daniel Tejeda Daniele Alan-Carter | |||
Abraham | Tom Schimon Michael Heller | |||
Himmlische Stimme | Hans-Jürgen Schatz | |||
Musiker | ||||
---|---|---|---|---|
Keyboard | Lidia Kalendareva | |||
Keyboard | Alin Christian Oprea | |||
Drums | Benny Abaloss | |||
Guitar | Matthäus Jähnel Daniel Lindenblatt |
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
GALERIE |
---|
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
TERMINE |
---|
keine aktuellen Termine |
---|
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
TERMINE (HISTORY) |
---|