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KURZBEWERTUNG |
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Filmmusik auf die Konzertbühne zu bringen ist die neueste Cashcow der Live-Entertainment-Branche. Bei diesem Event-Trend darf Disney natürlich nicht fehlen. Die Konzertreihe “Disney in Concert” überzeugt mit musikalischer Vielfalt, stimmungsvoller Atmosphäre und Musicaldarstellern, die sich auf ihre Nebenrolle vor der großen Leinwand einlassen.
Seitdem die Musikindustrie ihre Einnahmen nicht mehr aus dem Verkauf von Tonträgern, sondern aus der Vermarktung von groß angelegten Live-Events generiert, hat sich auch im deutschsprachigen Bereich eine Kunstform auf den Veranstaltungsbühnen etabliert, die noch vor einigen Jahren nicht ohne Weiteres Massen in die hiesigen Arenen gelockt hätte. Inzwischen schießen jedoch allerorten Konzerte aus dem Boden, bei denen große Sinfonieorchester vor einer Großbildleinwand die Filmmusik von Hollywood-Blockbustern präsentieren.
Diesem Trend haben sich natürlich auch die Disney-Macher nicht verschlossen, schlummert doch in deren Archiven ein schier unerschöpfliches Reservoir an grandiosen Filmsongs, die es im Gegensatz zu dem ein oder anderen Konkurrenzprodukt auch tatsächlich verdient haben, wirklich ‘groß’ auf die Bühne geholt zu werden. Leider vertraut auch “Disney in Concert” ohne eigentliche Not hauptsächlich auf die Macht der bewegten Bilder. Dabei würden die vielen tollen Songs der Sherman-Brüder oder von Alan Menken zweifelsfrei auch ohne die dazugehörigen Filmszenen funktionieren. Dass es möglich ist, in einem solchen Konzert die Musik in den Mittelpunkt zu stellen, hat Filmkomponist Hans Zimmer mit seiner Tournee bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
So wird leider den Interpreten von “Disney in Concert” nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit und somit die gebührende Wertschätzung zuteil, sind sie in der Wahrnehmung des Zuschauers doch nur ein austauschbares Element einer Gesamtkonzeption. Gerade bei dieser Konzertreihe ist das schade, konnte hierfür doch eine teils hochkarätige Besetzung gewonnen werden. Allen voran Milica Jovanović, die mit lyrischer und strahlender Stimme zu begeistern weiß und etwa als Arielle (“Ein Mensch zu sein”) und Belle (“Belles Lied”) zu hören ist. Dass sie durchaus auch druck- und kraftvollen Gospel kann, beweist sie zudem in dem “Hercules”-Medley. Lars Redlich ist so etwas wie die Vielfältigkeits-Wunderwaffe des Abends – er muss immer ran, wenn es um die ganz großen Shownummern geht, so unterschiedlich diese auch sein mögen. So überzeugt er mit veritabler Reibeisenstimme als King Louie aus dem “Dschungelbuch” und auch als Lumière (“Sei hier Gast”) und Dschinni (“Nur’n kleiner Freundschaftsdienst”) ist ihm mit seinen spiel- und ausdrucksfreudigen Interpretationen großer Applaus sicher.
Auch Alexander Klaws hat einen Song mit viel Lametta zu performen, seiner Version von “Unter dem Meer” fehlt es jedoch an mitreißender Leichtigkeit. Auch die Interpretation von “Der Ewige Kreis” aus “Der König der Löwen” will nicht so recht überzeugen, da sie zu beliebig und – da sind wir wieder beim Thema – in diesem Fall auch tatsächlich zu austauschbar gerät. Zusammen mit der Sängerin Oonagh, die in ihrem früheren künstlerischen Leben bei der deutschsprachigen Erstaufführung von “Spring Awakening” im Wiener Ronacher Theater mitwirkte, präsentiert er jedoch eine hübsche Version des Liebesduetts “In meiner Welt” aus “Aladdin”.
Am spannendsten ist die Show, wenn sie gezielt von ihrem Konzept abweicht, so etwa in dem “Mary Poppins”-Block zum Ende des ersten Abschnitts, wenn statt der bewegten Bilder Produktionsskizzen aus der Entstehungszeit des Films eingeblendet werden. Ein schöner Akt von Liebhaberei, wovon man gerne noch mehr gesehen hätte. Beeindruckend auch die Momente, in denen das große Sinfonieorchester voll und ganz zur Geltung kommt wie in dem instrumentalen Teil des “Arielle”-Blocks. Geleitet wird der voluminöse Klangkörper mit großer Stilsicherheit von Heinz Walter Florin, der zu Beginn des Konzertes von Mickey Mouse höchstpersönlich den Taktstock überreicht bekommt. Einzig bei der Suite zu “Pirates of the Caribbean” möchte man ihn ein wenig anschubsen – das hat man schon dramatischer und dynamischer gehört.
Zu einem stimmungsvollen Höhepunkt entwickelt sich der Song “Endlich sehe ich das Licht”, interpretiert von Milica Jovanović und Lars Redlich, bei dem die “Rapunzel”-Filmbilder mit den Himmelslaternen in Verbindung mit Tausenden von Handylichtern im Publikum für ein hinreißendes Setting sorgen. In solchen Momenten ist man froh, diese Show in einem Ambiente wie dem von der altehrwürdigen Frankfurter Festhalle und nicht in einer modernen Multifunktionsarena zu erleben.
Nach dem eigentlichen Programm erschließt sich einem dann auch endlich, warum eine Musicaldarstellerin vom Kaliber einer Willemijn Verkaik, die bis zu diesem Zeitpunkt fürchterlich unterfordert war, als Solistin verpflichtet worden ist. Als erste Zugabe steht nämlich der Song “Lass jetzt los” aus der “Eiskönigin” auf dem Programm – mit der Originalinterpretin der deutschen Filmfassung am Mikrofon. Künstlerisch sicherlich der wahrhaftigste ‘Magic Moment’ von “Disney in Concert – Magic Moments”.
Für die Tournee im nächsten Jahr wurde bereits ein neues Programm angekündigt: Ab Ende 2017 wird dann unter anderem auch die Musik von “Ratatouille” zu hören sein – ein Film der Produktionsfirma Pixar, die inzwischen ebenfalls dem Disney-Konzern angehört. Die Filmmusik stammt von Oscar-Preisträger Michael Giacchino, der auch die Musik zum neuesten Film aus der “Star-Wars”-Reihe geschrieben hat. Auch diese gehört – wie könnte es anders sein – inzwischen zu Disney. Der Vorrat an Filmmusik scheint tatsächlich unerschöpflich…
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KREATIVTEAM |
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Musikal. Leitung | Heinz Florin |
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CAST (AKTUELL) |
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=2017= | ||||
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Solisten | Milica Jovanovic Willemijn Verkaik Sabrina Weckerlin Cassandra Steen Anton Zetterholm Lars Redlich Gil Ofarim [nicht 14.12. bis 16.12.2017] Brian Hull | |||
Gastgeber | Jan Köppen |
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CAST (HISTORY) |
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=2016= | ||||
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Stammbesetzung | Alexander Klaws Lars Redlich Willemijn Verkaik Milica Jovanovic Veit Schäfermeier | |||
Stargäste (wechselnd) | Michael Patrick Kelly Oonagh u.a. | |||
Gastgeber | Jan Köppen |
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GALERIE |
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TERMINE |
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keine aktuellen Termine |
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TERMINE (HISTORY) |
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