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Buddy (2009 - 2010)
Colosseum, Essen

CastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
 

Jukebox-Musical über das Leben von Rock’n’Roll-Sänger Buddy Holly. Musikalisches Best-Off als biographischer Bilderbogen mit tollen Musikern und Sängern und Konzertatmosphäre.

Lassen wir „Buddy” einfach das sein, was es ist: Eine verdammt gute Rock’n-Roll-Show mit hervorragenden Musikern und Sängern. Vergessen wir für den Moment den Ärger über phantasielose Compilation-Shows und wieder aufgewärmte Uralt-Hüte und lassen wir das wenig inspirierte Buch einmal beiseite.
Doch der Reihe nach: Dass „Buddy” eine Jukebox-Show ist, wird gleich jedem Besucher gnadenlos klargemacht, besteht doch das Bühnenbild im ersten Akt im Wesentlichen aus einer überdimensionierten Musiktruhe mit einer als Plattenteller aufgemachten Drehbühne plus Tonabnehmer, der als Handlungsort für Nebenschauplätze dient. Das ist schonmal ein origineller Hingucker, zumal später dazu auch noch ein überdimensionaler Greifarm mit Schallplatte von der Seite hineinfährt.
So wird gleich deutlich, worum es in der Show eigentlich geht: Nämlich um die Musik. Und die macht richtig Spaß. Denn egal ob im ersten Akt mit Buddy Holly und seinen Crickets oder im zweiten Durchlauf mit dem gesamten Orchester auf der Bühne: Da sind Vollblutmusiker am Werk, die mehr als nur ihr Handwerk verstehen. Unterstützt von einem hervorragenden Sounddesign bringen sie die Songs von Buddy Holly mit viel Druck über die Rampe. Das packt das Publikum und schon im ersten Akt sind mitwippende Köpfe im Zuschauerraum zu sehen.
Doch nicht nur die Band kann mit ihrer Musikalität begeistern, auch die Darsteller geben sängerisch alles. Als Buddy kommt in der Pressepremiere die alternierende Besetzung Matthias Bollwerk zum Zuge, laut Pressemitteilung der Stage Entertainment hat sich Erstbesetzung Dominik Hees verletzt und kann auch die Premiere nicht spielen. Bollwerk macht seine Sache ausgezeichnet, er singt nah am Original und der Funke springt über. Auch die leisen Töne beherrscht er. Vinicius Gomes als Ritchie Valens hat mit „La Bamba” den Stimmungshit der Show und den bringt er mit Wucht über die Rampe. Patrick Stanke als Big Bopper heizt das Publikum an, spielt aber trotz aller Kaspereien stets mannschaftsdienlich.
Anastasia Bain, Myrthes Monteiro und Sidonie Smith als Apollo-Sängerinnen geben im großen Glitzer-Outfit alles und soulen, dass es eine Freude ist.
So sind die Konzertblöcke, in denen das Publikum in die Rolle der jeweiligen Zuschauer des originalen Buddy-Konzertes versetzt wird, das Herzstück der Show. Dazwischen gibt es biographische Häppchen aus der Lebensgeschichte (Trennung von Band und Manager, Blitzhochzeit und durchaus nicht uninteressante Einblicke in die Entstehungsgeschichte einiger Songs). Dazu kommen Collagen von Radiomoderationen, die an verschiedenen Stellen der Bühne live eingesprochen werden. So steuert die Show auf ihren Höhepunkt, Buddy Hollys letztes Konzert, hin. Hinreißend ist die Aloha-Palmenkulisse der Show im eisigen Alaska, eine liebevoll gemachte Scheußlichkeit auf hohem Niveau mit Plastikpalmen, Meerblick und Lichterketten. In dieser Kulisse wird dem Publikum in der letzten halben Stunde richtig eingeheizt. Doch in die Hochstimmung bricht die Nachricht vom tragischen Flugzeugabsturz des Stars ein. Es folgt ein ergreifender Soul-Klagesong, in den sich ganz heimlich immer mehr Dynamik einschleicht, bis schließlich auch die „Toten” (zunächst noch im Dunkeln stehend) wieder ins Geschehen eingreifen können und es zum großen umjubelten Finale kommt. Spätestens da hält es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen, denn schon vorher wird nach allen uralten Regeln der Kunst zum Mitklatschen und Mitmachen animiert.
Wen stört es bei einer solchen Stimmung noch ernsthaft, dass die biographischen Stationen nur angerissen werden und die dazugehörigen Spielszenen eher hölzern über die Rampe kommen? Wer fragt da noch groß, ob die Figuren und ihre Konflikte es nicht verdient hätten, ein wenig mehr entwickelt zu werden? Und wen stört angesichts grandios komischer musikalischer Kabinettstückchen wie der A-Capella-Nummer der Snowbirds der doch manchmal arg mit dem Holzhammer daherkommende Humor der die Konzerteile verbindenden Spielszenen?
Sicher, ein Musical im herkömmlichen Sinne ist „Buddy” in Essen so nicht, dazu gehorcht das Stück zu sehr den Gesetzen der Show und zu wenig denen der Theaterdramaturgie. Doch wer sich mit einem auch optisch glanzvollen Bilderbogen zufrieden geben kann, ist gut bedient, denn Bühnenbild, Lichtdesign und Staging sind schon allein ein Hingucker. Und wer sich dann noch von der musikalischen Qualität und der Energie der Band und des Ensembles mitreißen lässt, wird einen mehr als gelungenen Abend verleben, selbst wenn Buddy Holly vorher nicht unbedingt zu seinen musikalischen Favoriten zählte.

 
CastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
CAST (AKTUELL)
BuddyDominik Hees
Matthias Bollwerk,
(Dominik Schwarzer)
Big BopperPatrick Stanke,
(Dave Moskin
John Davies
Tim Harbusch)

Ritchie ValensVinicius Gomes,
(Pedro Reichert
Thomas Jutzler)

Hipockets DuncanDaniel Berger,
(Manuel Steinsdörfer
Thomas Jutzler)

Jerry AllisonLewin Blümel,
(Tim Harbusch
Stefan Holzhauer)

Joe MauldinCaron Pomp,
(Pedro Reichert
Dennis Schigiol)

Tommy AllsupDominik Schwarzer,
(Michael Hierer
Pedro Reichert)

Maria ElenaYara Hassan,
(Ursula Anna Baumgartner
Myrthes Monteiro)

Norman PettyMalcolm Walgate,
(John Davies
Thomas Jutzler)

Vi PettyBirgit Busse,
(Pia Lustenberger
Ursula Anna Baumgartner)

Apollo-SängerinnenAnastasia Baun
Sidonie Smith
Myrthes Monteiro,
(Dionne Wudu)
Ensemble / SwingsMichael Hierer
Pia Lustenberger
Manuel Steinsdörfer
Sinje Glaessner
John Davies
Tim Harbusch
Andreas Kurth
Ursula Anna Baumgartner
Pedro Reichert
Dionne Wudu
Dennis Schigiol
Stefan Holzhauer
Thomas Jutzler
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Do, 08.10.2009 20:00Colosseum, EssenPremiere
Sa, 10.10.2009 20:00Colosseum, Essen
Do, 15.10.2009 20:00Colosseum, Essen
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