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Das war stark: Beim fünften Intendantenvorsprechen der Arbeitsagentur haben die Absolventen der staatlichen Hochschulen ihr hohes Niveau bewiesen. Dabei wurden auch die unterschiedlichen künstlerischen Profile der Schulen deutlich.
Die an jährlich wechselnden Orten abgehaltene Veranstaltung der Künstlervermittler hat sich zum Branchentreff entwickelt. Intendanten, Dramaturgen, Castingverantwortliche, Regisseure: Ein bunter Kreis aus der staatlichen wie der kommerziellen Musicalproduktion interessierte sich Mitte Januar für die insgesamt 4,5 Stunden Showprogramm mit 34 Absolventen. Natürlich stand die Vermittlung der Künstler an potenzielle Arbeitgeber im Vordergrund. Doch der direkte künstlerische Vergleich der fünf Hochschulen hat sich auch zu einem sportlichen Wettbewerb entwickelt, der im Foyer heiß diskutiert wurde. In diesem Jahr (ganz subjektiv) die Sieger mit pfiffigen Inszenierungen ihrer Showblöcke: Berlin, Wien und Leipzig. Auf diese Schwerpunkte setzten die Schulen:
Theaterakademie München: Gesang. Nicht ganz so balladenlastig wie in den Vorjahren, aber mit klarem Gesangsschwerpunkt präsentierten sich die neun Münchner Absolventen. Weil auch noch die meisten Monologe sehr ähnlich gesprochen waren, zog sich der 70-Minuten-Block etwas und das Publikum war dankbar für die augenzwinkernden Nummern: Navina Heyne im als Putzfrau interpretierten und herrlich komisch getanzten “What a Feeling”, Adrienn Krekács’ engagiertes “Leider geht’s nicht allein” und Manuel Steinsdörfers “Tauben vergiften”.
Folkwang-Hochschule Essen: Einzelleistungen. Ganz in schwarz gekleidet auf schwarzer Bühne, mit nur wenigen verbindenden Elementen, vielen eher unbekannten Songs und kaum Spielszenen – die Essener konnten sich trotz handwerklich ordentlicher Leistungen nur selten im Gedächtnis festsetzen. Die Höhepunkte: Sabine Ruflairs Broadway-Mezzo in “Amazing Mayzie”, Nicole Gütlings und Markus Schneiders witziges “Ein Hengst, ein Babe” sowie vor allem Sabine Ruflair und Tim Hüning mit einem als sexy Paartanz inszenierten “Macavity”.
Hochschule Leipzig: Spielfreude. Pantomimische Parodien auf “Titanic”, “West Side Story” und “3 Musketiere”, ein strohdummer Radames in “Eine Pyramide mehr”, ein Günther Jauch anschmachtender Millionärskandidat und einfach mal eine Minute stumm ins Publikum schauen und dann abgehen: Mit schrägen Ideen und ungewöhnlichen Typen begeisterten die Leipziger das Publikum. Die Spielfreude steckte an, zumal auch das Handwerk stimmte (etwa in der Ensemblenummer “For Now”). Auffällig als Typen: Glatzkopf und Komiker Oliver Wejwar (“Mein Beule in der Hose” aus “Spelling Bee”) und die koreanischstämmige Jessica Wall, die sich bei “Sehnsucht nach Musik” (“Witches of Eastwick”) selbst auf der Geige begleitete.
UdK Berlin: Tanz und Typen. Anders etwa als vor zwei Jahren, als auf einen durchschnittlichen Allroundteil ein perfekt sitzender “Letterland”-Block folgte, überzeugten die Berliner 2008 mit durchgehend hervorragenden Leistungen – ohne Bruch zum abschließenden “Kauf dir ein Kind”. Viel Beifall für pfiffige Songauswahl, starke Tanzszenen, durchdachte Übergänge und acht hervorragende Solisten. Eine kleine Auswahl der Highlights: Sebastian Smulders allein mit “Über sieben Brücken musst Du gehn” und gemeinsam mit Lars Redlich und Andreas Röder in “Ich wollt ich wär ein Huhn”, Juliane Dreyer mit “Auf der Alm” und Francisco del Solar mit “In the Still of the Night”.
Konservatorium Wien: Schauspiel. Der Mut wurde belohnt. Die Wiener setzten auf ein ganz eigenes Konzept, verzichtet auf die ansonsten übliche Musical-Gala und zeigten ausgiebige Spielszenen (aus Arthur Schnitzlers “Reigen”), aus denen sich emotional passende Songs entwickelten. Je zwei der sechs Darsteller hatten als Paar die Bühne rund 15 Minuten für sich alleine und konnten ihre Figuren entwickeln. Effekt: Die Gesichter blieben viel besser haften als beim ständigen Wechsel. Die Songs waren spärlich, aber so gut vorgetragen, dass jeder sehen konnte: Das können die auch. Klasse!
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CAST (AKTUELL) |
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Bayerische Theaterakademie August Everding, München | Maria Helgath Navina Heyne Milica Jovanovic Adrienn Krekacs Jannike Schubert Florian Claus Markus Alexander Neisser Felix-Oliver Schepp Manuel Steinsdörfer. |
Folkwang-Hochschule, Essen | Krisha Dalke Nicole Gütling Tim Hüning Anaïs Lueken Sabine Ruflair Markus Schneider. |
Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Batholdy, Leipzig | Manja Stein Selvi Martina Rothe Oliver André Timpe Jessica Wall Oliver Wejwar. |
Universität der Künste, Berlin | Jeanette Claßen Juliane Dreyer Camilla Kallfass Karolina Anna Kubiak Lars Redlich Andreas Röder Sebastian Smulders Francisco del Solar. |
Konservatorium Wien | Andrea Frohn Daniela Donja Golpahsin Elisabeth Heller Rainer Bräuer Richard Schmetterer Peter Kratochvil. |
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TERMINE |
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keine aktuellen Termine |
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TERMINE (HISTORY) |
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So, 20.01.2008 23:00 | Neue Aula der Folkwang-Hochschule, Essen | Dieser Termin steht hier aus technischen Gründen. Er findet nicht statt. |