Cornelia Drese, Christian Müller, Steffen Friedrich, Ulrike Barz und Nadine Hammer präsentieren Songs aus “Mozart!”, “Pippin”, “3 Musketiere”, “Les Misérables”, “Elisabeth” und “Songs For a New World”. Außerdem stehen Weihnachtslieder und eine “musikalische Überraschung” auf dem Programm.
Weihnachten ist die Zeit der Familientreffen. Und als Familientreffen der musikalischen Art entpuppte sich auch das von Cornelia Drese im Studiotheater des Essener Colosseum Theaters organisierte vorweihnachtliche Musicalkonzert. Denn neben der künstlerischen Leiterin der Essener “Phantom”-Produktion und ihrem Ehemann Steffen Friedrich standen mit Christian Alexander Müller (dem aktuellen Phantom), Ulrike Barz (ebenso beim Phantom) und Nadine Hammer (“Elisabeth”/Wien) Darsteller auf der Bühne, die eine langjährige musikalische Zusammenarbeit mit ihnen verbindet.
So gerieten auch die Moderationen und die Stimmung auf der mit festlichen Kerzenleuchtern dekorierten Bühne recht familiär und gaben der vor allem aus modernen Musicalstandards bestehenden Show einen intimen Rahmen.
Und natürlich gab es auch Geschenke: Von Cornelia Drese einen eindrucksvollen Auftritt als Milady de Winter (“Ich bin zurück”) und von Christian Alexander Müller stimmlich brilliante Rollenausflüge als D’Artagnan (“Constance”) und W.A. Mozart (“Warum kannst Du mich nicht lieben”). Dazu gesellten sich noch ein überraschend spritziger Oldschool-Musical-Block mit einem grandiosen “Warts nur ab, Henry Higgins” von Ulrike Barz und ein fast nostalgisches Best-Of-Medley des fast durch die Bank vielfach “Les-Misérables”-erfahrenen Gesamtensembles.
Doch auch unerfüllte Wünsche gehören leider oft zum Weihnachtsfest: Eine gut ausgesteuerte Tonanlage hätte ebenso zu einer weiteren Steigerung des Weihnachtswohlgefühls geführt, wie eine etwas textsicherere Vorbereitung von Seiten der Darsteller.
Aber wie immer unterm Weihnachtsbaum sind die überraschenden Geschenke die schönsten und entschädigen für vieles: Nadine Hammers “Ich gehör nur mir” entpuppte sich als stimmliche Extraklasse und Steffen Friedrich konnte mit der “Unstillbaren Gier” eindrucksvoll belegen, dass zu einer berührenden Interpretation des Songs eine gewisse Lebenserfahrung in der Stimme gehört.
Als schönstes Überraschungsgeschenk fand sich schließlich ein vierstimmig gesetztes Ensemble-Medley aus “Wicked”, wie das gesamte Programm präzise und ausdrucksstark begleitet von Marina Komissartchik am Flügel.
Bleibt noch die Frage nach den Weihnachtsliedern: Wie in jedem Weihnachtskonzert zum besinnlichen Schluss platziert, beschränkte sich der oftmals gefürchtete Zwang zum Mitsingen auf den Refrain des durchaus ohrwurmverdächtigen Konzerttitels “Do you hear, what I hear”, das einen kurzen englischsprachigen Weihnachtsblock abrundete.
Die zufriedenen Reaktionen des Publikums am Ende der musikalischen Bescherung ließen jedenfalls auf ein gelungenes Konzert schließen, bei dem niemand ohne passendes musikalisches Geschenk nach Hause gehen musste.
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