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Die Krimi-Komödie von Robert Thomas rund um einen Mord im französischen Landhaus enttäuscht in Düsseldorf trotz prominenter Besetzung: Karin Baal (“Berlin Alexanderplatz”, Foto), Billie Zöckler (“Kir Royale”), Silvia Seidel (“Anna”) und Sabine Kaack (“Diese Drombuschs”) erliegen dem flachen Regie-Konzept von Daniel Call.
Ein clever durchdachter Plot, ein paar musikalische Einlagen und eine prominente Besetzung sind eigentlich vielversprechende Voraussetzungen für einen gelungenen Theaterabend. Wer so denkt, wird in der Düsseldorfer Komödie eines Besseren belehrt. Dort gibt es eine Slap-Stick-Version von Robert Thomas “Acht Frauen” zu sehen, die so albern inszeniert ist, dass man schon nach wenigen Minuten das Interesse verliert.
Die Krimi-Komödie spielt in einem eingeschneiten französischen Landhaus. Der Hausherr wird tot aufgefunden und die acht anwesenden Frauen versuchen, in den eigenen Reihen die Mörderin zu überführen, wobei viele dunkle Geheimnisse ans Licht kommen. Auch wenn die Charaktere genrebedingt ein wenig überzeichnet sind, kennt man das Stück (zum Beispiel aus der brillant besetzten französischen Kino-Verfilmung von 2002) als eine Satire mit subtilem schwarzen Humor, die die düsteren Seiten der menschlichen Natur offenbart.
Leider ist in der Düsseldorfer Inszenierung von Daniel Call rein gar nichts subtil. Der Regisseur lässt die Charaktere wie aufgedrehte Wiesel hin und her rasen. Fast jeder Satz wird übertrieben (ironisch?) aufgesagt, so dass keine der Figuren die Chance bekommt, jemals authentisch zu wirken. Die Konsequenz ist logisch: Der Mordfall, den es hier zu lösen gilt, geht im platten Gag-Gewirr unter, die Spannung ist schnell raus und die moralischen Lektionen, die das Stück erteilt, bekommt niemand mit. Im intimen Rahmen des kleinen Theatersaals wäre weniger deutlich mehr gewesen.
Dass hier renommierte, aus dem Fernsehen bekannte Schauspielerinnen am Werk sind, macht den negativen Eindruck nicht besser. Am schlimmsten hat es Billie Zöckler (“Kir Royale”) erwischt. Sie muss als Augustine vor sich hin piepsen und zucken, Grimassen schneiden und auf einer Mini-Gitarre mit schriller Stimme die Rockerin mimen. Die verklemmte, kauzige Schwägerin des Mordopfers wird zur wandelnden Lachnummer degradiert. Zudem wirkt Zöckler unlogischerweise mindestens genauso betagt wie Karin Baal (“Berlin Alexanderplatz”), die ihre Mutter spielt. Als Hausmädchen Louise strapaziert TV-Ballerina Silvia Seidel (“Anna”) mit ihrer aufgesetzt genervten Sprechweise die Geduld der Zuschauer ebenso stark wie Alice von Lindenau und Isabel Baumert als übertrieben fröhliche Töchter des Ermordeten. Niemand wirkt natürlich und weckt einen Hauch von Interesse für seinen Charakter.
Die französischen Chansons, die in der Originalversion die Handlung auflockerten, wurden in Düsseldorf überwiegend durch deutsche Lieder ersetzt. So gibt es neben “Weil ich ein Mädchen bin” von Lucilectric und “Liebe ist” von Nena auch eine ins Deutsche übertragene Fassung von “Lady Marmelade” zu hören. Die wenigen verbliebenen Chansons lassen in ihrer deutschen Übersetzung keine Spur vom ursprünglichen französischen Charme spüren. Darüber könnte man eventuell hinwegsehen, wenn sie wenigstens solide vorgetragen würden. Aber leider kommt die spärliche musikalische Begleitung hier vom Band, und die acht Darstellerinnen singen durchweg unterdurchschnittlich bis schlecht. Sabine Kaack (“Diese Drombuschs”) als frisch gebackene Witwe Gaby versucht sich zum Beispiel an dem Sprechgesang “Du lässt dich gehen”, liegt dabei aber weder im richtigen Takt, noch auf der richtigen Tonhöhe. Gesungen wird generell entweder uninspiriert zur Rampe hin, oder unterstützt mit einer amateurhaften Choreographie von Helga Dürr.
Als Finale stimmt das Ensemble eine peinliche Version von “Rien de rien” mit französischem Akzent an, die mit Textzeilen wie “Non! Isch bereue rien / Nischt das Güt, das isch tat / Nischt das Schlescht, es geschah alles rescht” zum ersten Mal an diesem Abend (unfreiwillig) wirklich ironisch wirkt. “Acht Frauen” lautet der Titel des Stückes, “Acht Clowns” hingegen das Motto dieser Inszenierung.
Kriminalkomödie von Robert Thomas
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KREATIVTEAM |
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Musikalische Leitung | Niels Fölster |
Regie | Daniel Call |
Bühne | Tom Grasshof |
Kostüme | Marcus Lachmann |
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CAST (AKTUELL) |
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Gaby | Sabine Kaack |
Suzanne | Alice von Lindenau |
Catharine | Isabel Baumert |
Mamy | Karin Baal |
Augustine | Billie Zöckler |
Pierrette | Therese Lohner |
Chanel | Beate Abraham |
Louise | Silvia Seidel |
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TERMINE |
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