Cole Porters Komödie um das “Shakespeare-Stück im Stück” feierte 2006 in der RheinOperMobil (Ausweichspielstätte während des Umbaus des Opernhauses) in Düsseldorf Premiere. In der Spielzeit 07/08 wird das Stück in der Inszenierung von Norbert Kentrup ans Duisburger Theater transferiert.
Eine Frau wird auf offener Bühne verprügelt. Ein Mann kriegt unschuldig Gangster an den Hals gehetzt. Und zwischendurch: permanente Laszivität. Jeder mit jedem, ohne Rücksicht auf Verluste. Ist das ein Holz, aus dem sich ein Broadway- und anschließend ein Welterfolg schnitzen lässt?
Ein Popanz von Regisseur. Eine Zicke von Hauptdarstellerin. Ein gewissenloser Popsänger. Eine karrieregeile Nachtklubschnalle. Der Inspizient ein Schnösel, der Knattermime eine Mimose. Dazu ein tödlich langweiliger Spitzenpolitiker. Und als eigentliche Sympathieträger: zwei Kriminelle.
Sind das die Figuren, die man mit amerikanischem Musicalschmalz verbindet?
Und überhaupt: das Ganze soll doch eine Art Vertonung von Shakespeare sein? Der Widerspenstigen Zähmung? Also eigentlich ein altmodisch-spröder Stoff? Ein Fall für die Hochkultur?
Das dachte sich 1948 Cole Porter zuerst auch, als man ihn als Komponisten gewinnen wollte, denn er brauchte endlich wieder einen überzeugenden Bühnenerfolg, um nicht als Altmeister in Vergessenheit zu geraten. Aber Kiss me, Kate ist weniger eine Shakespeare-Adaption als ein höchst gelungenes Stück im Stück: das Zentrum der Handlung ist ein Theater, und wie bei allen Schwänken, die in einem Irrenhaus spielen, ist Vergnügen garantiert.
Die Handlung soll übrigens im Ansatz auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 1935 beruhen: ein damals sehr bekanntes Schauspieler-Ehepaar, beide Hauptdarsteller einer Inszenierung von The taming of the shrew, kam während einer Vorstellung auch privat heftigst ins Streiten, womit zumindest einmal die Idee grundgelegt war- das Ausreifen dauerte dann immerhin mehr als ein Jahrzehnt.
Und noch ein überraschendes Detail: der übermütige Hit “Schlag nach bei Shakespeare” wurde von Cole Porter erst buchstäblich im letzten Moment in die bereits stehende Produktion eingefügt. Sehr zum Schrecken aller Beteiligten, nicht aber zum Nachteil der Show, wie man weiß.
Musik und Gesangstexte von Cole Porter
in deutscher Sprache
Dialoge von Sam & Bella Spewack
Musikalische Leitung: Martin Fratz
Inszenierung: Norbert Kentrup
Kostüme: Polly Hope
Fred: Ludwig Grabmeier
Harry: Jürgen Kloth
Ann: Laura Nykänen
Lilli: Morenike Fadayomi
Hattie: Gwendolyn Killebrew
Bill: Heikki Kilpeläinen
1.Ganove: Peter Nikolaus Kante
2. Ganove: Markus Weckesser
Harrison: Harald Beutelstahl
Gremio: Aexandru Ionitza
Hortensio: Sergey Tkachenko
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