Die Tourneeversion von Gaudí zeichnet sich durch hervorragende Künstler aus und kommt mit einem schlichten, aber äußerst funktionellen und eindrucksvollen Bühnenbild daher.
Die Hauptdarstellerriege der neu inszenierten Tourneeversion – angeführt von Karin Seyfried und Aleksander di Capri – beweist das gute Händchen des Produzententeams John und Kaybee Cashmore: Karin Seyfried überzeugt als raffinierte Verführerin Isabella und stellt in dieser Rolle einmal mehr auch ihr tänzerisches Können unter Beweis. Aleksander di Capri gibt einen zurückhaltenden Don Parker, dem sicherlich alle Frauen verfallen. Ein wenig zu oft legt er ein weinerliches Timbre auf, was seiner Gesamtdarstellung allerdings nicht schadet. Die Figur des Don Parker wirkt in seiner Darstellung durchgehend ehrlich und sympathisch. Henrik Wager als Mark Winner unterhält das Publikum von der ersten Minute an, ist der “Puppet Master” in Person.
Die Inszenierung wirkt sehr intensiv, nicht zuletzt durch die phantasievollen Kostüme von Robbie Wörsing, vor allem aber die punktgenaue Choreographie von Kim Duddy. So verführt Duddy das Publikum mit einem erotischen Tango (geschickt eingesetzt: Säulen, mit denen die Tänzer “spielen”) und verbildlicht die harte Arbeit beim Bau der Sagrada Familia im Work Song durch monotone Bewegungen der Arbeiter, die sich zu einem Gesamtwerk verbinden.
Die Tourneeversion von Gaudí gibt sich mit einem schlichten, aber äußerst funktionellen und eindrucksvollen Bühnenbild zufrieden: Auf fünf Leinwänden wird durch Projektionen Szene für Szene eine passende Atmosphäre aufgebaut – von sphärischen Gebilden über herabregnendes Geld bis hin zu Kunstwerken Antonio Gaudís. Über die mittlere Leinwand ist der Zuschauer von Anfang an mitten drin – in den Aufnahmen zu Gaudi TV, moderiert von der intriganten Front-Frau Gracia López (hervorragend: Stefanie Lämmerhirt).
Das Manko des Stücks ist die etwas verworrene Handlung, die nicht immer klar wird. Trotzdem wird der Zuschauer aber durch ein geschicktes Zusammenspiel von Musik, Schauspiel bzw. Tanz, Bühnenbild und Licht so gut unterhalten, dass die Handlungsunschärfen schnell in den Hintergrund treten.
Sa, 23.12.2006 20:00 | Palladium, Köln | Premiere |
Mo, 25.12.2006 20:00 | Palladium, Köln | |
Di, 26.12.2006 20:00 | Palladium, Köln | |
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Mi, 27.12.2006 20:00 | Palladium, Köln | |
Mo, 01.01.2007 20:00 | Palladium, Köln | |
Di, 02.01.2007 20:00 | Palladium, Köln | |
Mi, 03.01.2007 20:00 | Palladium, Köln | |
Sa, 06.01.2007 20:00 | Palladium, Köln | |
So, 07.01.2007 20:00 | Palladium, Köln | |
Sa, 03.03.2007 20:00 | Theater am Marientor, Duisburg | |
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