Das Musical-Projekt Oberberg ist seit über zehn Jahren in der Region tätig, und hat die Zuschauer bereits mit eigenen Stücken wie “Enigma” (2004) oder Adaptionen großer Musicals wie “Der kleine Horrorladen” (2003) und “Fame” (2001) begeistert. Mit “Jack the Ripper” will das M.P.O. unter der bewährten künstlerischen Leitung wieder Besonderes auf die Beine stellen. Um eine authentische Stimmung zu erzielen, wird besonderer Wert auf die Kostümierung und das Bühnenbild gelegt.
London, in Jahre 1886 – eine Gesellschaft im Umbruch. Nach außen zugeknöpft, innen brodelt es. Während die gut betuchte Oberschicht sich in den Palästen und den feinen Salons vor allem um ihr eigenes Wohlergehen kümmert, herrscht auf den Straßen und in den Gossen blanke Angst: Ein Serienmörder geht um!
Für die Menschen auf der Straße, vor allem für die ohnehin schon unterprivilegiert Prostituierten, ist jener JACK THE RIPPER (Jack der Schlitzer) genannte Killer unmittelbare Lebensbedrohung. Für die “bessere Gesellschaft” ist er ein Mythos und wird zur Inspiration für Schriftsteller und zur sprudelnden Geldquelle für Verleger.
Ein Mythos ist “Jack the Ripper” bis heute geblieben, denn nie wurde die Aufsehen erregende Mordserie aufgeklärt, und noch heute gibt es in London bei Einbruch der Dunkelheit kriminalistische Führungen durch das Stadtviertel Whitechapel, in dem “Jack the Ripper” sein Unwesen getrieben hat.
Diesem Mythos nähert sich das Musical-Projekt Oberberg (M.P.O.) unter der Leitung des Regisseurs Martin Kuchejda und des musikalischen Leiters Joachim Kottmann. Sie haben mit dem Stück ein Stimmungsgemälde der Londoner Gesellschaft des ausklingenden 19. Jahrhunderts geschaffen, welches die düstere Stimmung der Straße und die Dekadenz der Oberschicht wiedergibt, aber auch immer wieder einen satirisch-humorvollen Blick auf das Geschehen ermöglicht. Für Bewegung und Tanz in dieser Produktion ist die Choreographin Nelia Nusch zuständig.
Da der Fall des Rippers tatsächlich nie gelöst wurde, erlaubt sich das Stück eine eigene Interpretation. Schnell wird klar, dass der Ripper mit dem Königshaus in Verbindung steht und einer ans Manische grenzenden Sucht verfallen ist: Ihm reicht es nicht mehr Kranke zu heilen oder Leichen zu sezieren. Er muss am lebenden “Objekt” arbeiten…
Mehr als grotesk sind die “Bemühungen” der Londoner Polizei-Behörden (Metropolitan und City Police) bei dem Versuch, den Fall zu klären.
Eine medizinische Sensation im Viktorianischen Zeitalter war auch der als “Elefantenmensch” berühmt gewordene, schwer entstellte Joseph Carey Merrick. Er ist das passende Gegenstück zum sarkastisch-grausamen Serienmörder Jack – und seltsamerweise dessen einziger, wenn auch unwissender Freund. Die aufwändige Maske des Elefantenmenschen Merrick, wurde eigens in München von einem Maskenbildner angefertigt.
Kommentiert wird das Geschehen und die gesellschaftlichen Verhältnisse von bekannten Romanautoren und Autorinnen des 19. Jahrhunderts: Mary Shelley (“Frankenstein”), Robert Louis Stevenson (“Die Schatzinsel”), den Schwestern Emily Bronte (“Jane Eyre”) und Charlotte Bronte (“Wuthering Heights”) und von Lord Byron (Der Vampir).
Für die Theaterbesucher wird “Jack the Ripper” zum zeitlich-historischen Spiegel. Der “Ripper” selbst wird jedoch zum Spiegel der erbarmungslosen Gesellschaft Mitteleuropas am Ende des 19. Jahrhundert. Doch die durchaus schaurige Grundstimmung des Stückes wird mit schwarzem, britischem Humor, mit Musik und Tanz gewürzt und so zum einmaligen Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
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Sa, 10.12.2005 20:00 | Theater, Gummersbach | Premiere | |||||||
So, 11.12.2005 18:00 | Theater, Gummersbach | ||||||||
Mi, 03.05.2006 20:00 | Theater, Gummersbach | ||||||||
▼ 3 weitere Termine einblenden (bis 24.02.2007) ▼ | |||||||||
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Sa, 03.02.2007 20:00 | Theater, Gummersbach | ||||||||
Fr, 23.02.2007 20:00 | Theater, Gummersbach | ||||||||
Sa, 24.02.2007 20:00 | Theater, Gummersbach | ||||||||
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