Deutsche Fassung des Off-Broadway-Hits von Joe di Pietro. In einer Reihe von humorvollen, turbulenten Episoden schlüpfen vier Darsteller in alle Lebens- und Liebesstationen vom ersten Date bis zum Familienkrach.
Dass Männer und Frauen im Grund nicht zusammen passen, wissen wir ja eigentlich schon seit Adam und Eva. Trotzdem werden wir nie müde, uns vor die Augen zu führen, warum und wie zwischen den Geschlechtern die Fetzen fliegen – besonders, wenn es so charmant und witzig geschieht wie in “I Love You, You’re Perfect, Now Change”.
Ein frisches, wandlungsfähiges Darsteller-Quartett (Melanie Haffke, Sonja Herrmann, Andreas Berg und Sven Prüwer) schlüpft in die Rollen von verschiedenen Pärchen und spielt in einer Reihe von unabhängigen Episoden Beziehungsstationen durch. Da wird vom ersten Date erzählt, vom verzweifelten Single-Dasein, von plötzlichen Zweifeln beim Ja-Wort, von Ehestreitigkeiten und Alltagsstress. Mal frech und böse, mal albern, mal wunderbar witzig, und dann wieder melancholisch führt das Kammerspiel, das 1996 am Off-Broadway Premiere feierte, durch die gängigen Beziehungsklischees. Der Fußball-besessene Macho darf da ebenso wenig fehlen wie die meckernde Ehefrau als Beifahrerin, deren entnervter Gatte ihr schließlich ein “Wenn du es besser weißt, dann setzt du dich doch ans Steuer” an den Kopf knallt. Aber Klischees wären nicht zu Klischees geworden, wenn sie nicht tatsächlich nur allzu häufig der Wahrheit entsprächen; und so findet sich jeder an irgendeiner Stelle in “I Love You, You’re Perfect, Now Change” wieder.
Thomas Grandochs Inszenierung beweist, dass weniger manchmal mehr sein kann. Das Bühnenbild ist minimalistisch, und das “Orchester” besteht aus Keyboard (Joachim Mayer-Ullmann) und Geige (Zsuzsa Debre) – völlig ausreichend, denn so lenkt nichts (abgesehen vom amüsanten Geschlechterwettstreit der beiden Musiker zu Beginn des zweiten Akts) von den vier Akteuren auf der Bühne ab. Diese überzeugen schauspielerisch auf der ganzen Linie – keine einfache Aufgabe, wenn man bedenkt, dass jeder der vier in mehr als ein Dutzend verschiedene Rollen schlüpfen und dabei oft die ganze Typen-Palette abklappern muss: Vom protzigen Teenager bis zum einsamen alten Mann, der auf bei einer Beerdigung schüchterne Annäherungsversuche unternimmt.
Überhaupt ist “I Love You, You’re Perfect, Now Change” eine gefühlsmäßige Achterbahn. Im ersten Akt bleibt vor Lachen kein Auge trocken, am Ende des Zweiten muss man schon das eine oder andere Mal kräftig schlucken.
Von den Gesangsstücken bleibt vor allem das von Sven Prüwer wunderbar gefühlvoll interpretierte, bittersüße “Sag mir, dass die Liebe ewig ist” (im englischen Original “Shouldn’t I Be Less In Love With You?”) im Gedächtnis – und auch das abschließende Titellied hat durchaus Ohrwurmqualitäten.
Am Ende eines kurzweiligen, amüsanten Abends werden die Zuschauer (sinngemäß) mit folgenden Weisheit entlassen: “Man sucht lange nach dem perfekten Partner, und wenn man ihn endlich gefunden hat, verbringt man den Rest seines Lebens damit, zu versuchen, ihn zu verändern”. Das ist eigentlich keine völlig neue Erkenntnis – aber ab und an tut es gut, mit einem Augenzwinkern daran erinnert zu werden, wie absurd sich der Mensch in Hinblick auf zwischenmenschliche Beziehungen anstellt. Ob man sich dessen nun bewusst ist oder nicht, daran ändert sich im Großen und Ganzen nichts – und das ist auch gut so, sonst würde es Stücke wie “I Love You, You’re Perfect, Now Change” nicht geben.
Mit Sonja Herrmann, Melanie Haffke, Andreas Berg und Sven Prüwer
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