Von dieser Produktion haben wir leider keine Fotos
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MS Dolores (2004 - 2005)
Downtown Musical Voices, Hamburg

Textlich neu verpackte Hits aus Pop und Musical bilden die Basis für die Erlebnisse der Kreuzfahrtgäste auf der MS Dolores. Die Amateure von Downtown Musical Voices präsentieren souverän ihr neuestes Werk.

“Kapitän Knut Hansen und seine Crew starten mit der MS Dolores zu einer Mittelmeerkreuzfahrt. Bardame Manuela Zahari gefällt es gar nicht, dass die neue Animateurin, Jenni Braddigan, so gut in Form ist und ihr das Revier streitig macht – hat sie doch sowieso die stressige Aufgabe, ein Auge auf den Matrosen Hein zu haben, der mit drei (!) linken Händen seine Arbeit verrichtet.
Auf dieser Kreuzfahrt sind illustre Gäste an Bord: Der bekannte Fernsehproduzent Philip Eden mit seiner Ehefrau, Evelin – bekannt und beliebt als Clara in der Seifenoper “Gefangene Herzen”. Da es um die Ehe der Beiden nicht zum Besten steht, schaut Evelin schon mal gern zu tief ins Glas.
Wo Promis sind, da ist auch die Presse nicht weit. Unsere Beiden werden begleitet von der Journalistin, Heike Kasalowski, die für die Boulevardpresse ihren ersten großen Reisebericht schreiben soll. Leider ist Heike nicht die Geschickteste und verläuft sich prompt beim ersten Landausflug in der Wüste!
Mit an Bord sind auch zwei ungleiche Cousinen: Die schüchterne Simone Perlbach und die draufgängerische Carolin Gansmann – auf der Suche nach “Mr. Right”. Vielleicht ist Anwalt Olivier Duval für sie der Richtige? Oder führt er etwas im Schilde? Und dann ist da noch dieser geheimnisvolle blinde Passagier…”
Soviel zur inhaltlichen Ankündigung des Veranstalters…

Wer die verschiedenen Charaktere auf der MS Dolores kennen lernen möchte, wird von Lars Cegleckis Inszenierung enttäuscht. Während die Inhaltsbeschreibung noch neugierig auf einen vielseitigen Musicalabend macht, bleibt die Ausarbeitung der einzelnen Figuren deutlich hinter den Erwartungen und Hoffnungen der Zuschauer zurück. Kaum einer gibt seiner Rolle die Kontur, die sie unvergesslich macht…

Die Idee, ein Kreuzfahrt-Musical zu schreiben, ist vor allem nach dem deutschen Misserfolg von Maury Yestons “Titanic”, als besonders mutig zu bewerten. Doch leider reichen weder schmissig arrangierte Pop-Songs (Christoph Schroff) noch die ausnahmslos hervorragenden Texte von Jutta Göttsche, um dem Kahn Fahrt zu verleihen. So dümpelt die MS Dolores ohne Aufbau eines Spannungsbogens ziemlich gefahrlos durch die Untiefen der gepflegten Abendunterhaltung.

Die Dolores-Crew zeigt ihr Talent vor allem im schauspielerischen Bereich. Sehr bühnensicher und scheinbar ohne jegliches Lampenfieber bewegen sich die zehn Darsteller über die sprichwörtlichen “Bretter, die die Welt bedeuten”. Auch die wenigen Choreographien (Norman Deppe) funktionieren einwandfrei. Lediglich im gesanglichen Bereich sind einige deutliche Mängel zu beklagen. Natürlich kann man von einem Amateur-Ensemble keine perfekt ausgebildeten Stimmen erwarten. Jedoch macht es die Vielfalt der zur Aufführung gelangenden Amateur-Inszenierungen auch für “Feierabend-Musicalstars” unerlässlich an ihren Schwachstellen zu arbeiten.

MS Dolores ist durchaus ein gutes, ehrgeiziges Projekt, das durch etwas mehr gesangliche Feinarbeit und eine dramaturgische Überarbeitung zu einem durchgehend netten Unterhaltungsabend werden kann.

 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 09.10.2004 20:00Rudolf-Steiner-Haus, HamburgPremiere
Sa, 13.11.2004 19:00Aula der Schule Strenge, Hamburg
Sa, 19.02.2005 20:00Bürgerhaus Wandsbek e.V., Hamburg
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