Eine neue Welt zu schaffen, in der Menschen wieder ihre Vorstellungskraft benutzen und an ihre Träume glauben – das ist die Aufgabe, die sich die diesjährige Abschlussklasse der Hamburger Stage School of Music, Dance and Drama selbst gestellt hatte.
Die 41 Absolventen kreierten ein Stück, bei dem sich nicht bloß ein Musical-Hit an den anderen reihte, sondern das eine ganz eigene Handlung besaß: Die Menschen haben ihre Phantasie verloren und ermöglichten es so dem bösen Graf von Krolock die „guten” Heldinnen der Musicalwelt gefangen zu nehmen und Musik, Gesang und Tanz gänzlich zu untersagen. Der einzige Weg um die Macht Krolocks zu zerstören und die Menschen in eine neue Welt voller Phantasie und Träume zu geleiten, liegt in der Zerstörung des schwarzen Kristalls. Dieser kann aber nur durch die vereinte Stimmgewalt aller Musicalfiguren gesprengt werden.
Auf Ihrer Reise durch von Krolocks Welt werden die drei – von der guten Fee Glinda und Jesus Christ Superstar zur Rettung auserkorenen – Musicalschüler von namhaften Figuren wie Lumière, Quasimodo, Jekyll&Hyde und Sarah unterstützt. Mit einigen Tricks und etwas Glück befreien Sie Elisabeth und Grizabella aus einem Bordell, Eponine, Esmeralda und Eliza Doolittle aus Rapunzels Turm und können auch Christine Daaé und Evita von ihrer Verbannungswolke herunter holen.
Das ungewöhnlich große Ensemble hat mutig und kreativ Musical-Klassiker neu arrangiert und die alte Geschichte vom Kampf „Gut gegen Böse” durch viele Szenen- und Bilderwechsel abwechslungsreich dargestellt. Besonders erfrischend war, dass die Story nicht mit den Ohrwürmern großer Ensuite-Produktionen erzählt wurde, sondern auf weniger bekannte Titel aus »Into the Woods«, »The Witches of Eastwick«, »My Fair Lady«, »Little Shop of Horrors« und »Mozart!« zurückgegriffen wurde.
Davon dass neben tänzerischen und schauspielerischen Neuentdeckungen auch einige ganz hervorragende große Stimmen unter den Absolventen des 3. Jahrgangs sind, konnte sich das Publikum beim letzten Song überzeugen, der ohne Mikroports und somit ohne jegliche technische Verstärkung präsentiert wurde.
Alles in allem eine gewagte, erfolgreiche Darbietung, die mit dem Vorurteil aufräumte, dass Musical gleichbedeutend mit Andrew Lloyd Webber sein muss. Und dass der deutsche Musical-Nachwuchs im internationalen Vergleich weit hinter den USA und England zurückliegt, wurde eindrucksvoll widerlegt. Allein daran, dass bereits zwei Absolventen an der Abschluss-Aufführung nicht teilnehmen konnten, weil sie schon in anderen Produktionen engagiert sind, zeigt, dass ein großes Potential an ausgezeichneten Musical-Darstellerinnen und -Darstellern mit diesem Jahrgang die Stage School of Music, Dance and Drama verlässt.
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