Faust II (2004)
Hessisches Landestheater, Marburg

Während “Faust 1” bereits mehrfach vertont wurde, findet erst jetzt, 171 Jahre nach der Publikation von “Faust 2”, die Uraufführung einer musikalischen Bearbeitung statt. Als Textvorlage der Rockoper von Rudolf Volz dient der Goethes Originaltext.

Die Schuldgefühle über den Tod von Grete haben Faust in einen langen Schlaf versetzt. Als er erwacht, hat er nur noch ein Ziel: das allumfassende Wissen und die absolute Erkenntnis zu erlangen. Gemeinsam mit Mephisto, der sich als neuer Hofnarr ausgibt, ziehen sie am Kaiserhof ein, der von Misswirtschaft und Korruption geprägt ist ? und lösen scheinbar alle Probleme. Als auf Wunsch des Kaisers Mephisto das Liebespaar Helena und Paris herbeizaubert, fällt Faust aus Eifersucht in tiefe Ohnmacht. Im Traum vermählt er sich mit Helena, die gerade aus Troja zurückgekehrt ist…
Rudolf Volz, 1956 in Ulm geboren und promovierter Mathematiker, ist mit seiner Bearbeitung eine bunte, sehr gegenwartsorientierte und auch für Jugendliche leicht zugängliche Neufassung des über 400 Jahren alten Motivs gelungen. Aus der Kombination von Goethe-Text und moderner Rockmusik sowie Anspielungen auf Personen und Gegenstände der Gegenwart entstand eine Art Schauspiel, das kein präzises Textverständnis voraussetzt, sondern den Zuschauer visuell und akustisch in eine Erlebniswelt führt, in der Faust auf seinem Weg nicht nur rational, sondern auch emotional begleitet werden kann.
Besetzung:
Heinrich Faust: Matthias Kreß; Mephisto: Markus Klauk; Kaiser, Euphorion, Schüler u.a.: Daniel Kuschewski; Astrolog, Wagner, Gefangener, Erzbischof u.a.: Christian Holdt; Helena, Rose, Grete u.a.: Regina Leitner; Chorführerin, Sorge u.a.: Barbara Kramer; Homunculus: Regina Reitner
Musikalische Begleitung: Atomic B.and the Huguenots; Keyboard: Jörg Müller; Gitarre: Marc Dennewitz; Baß: Tom Götze; Schlagzeug: Sven Helbig; Saxophon: Jens Bürger; Trompete/Posaune: Christoph Herrmann
Inszenierung: Manfred Gorr; Musikalische Leitung: Jörg Müller; Choreographie: Gundula Peuthert; Bühne: Frank Chamier; Kostüme: Marion Eisele; Musikalische Einstudierung: Maria Tossenko; Dramaturgie: Jürgen Sachs; Regieassistenz: Rachel Altmann.