Er träumt den unmöglichen Traum: Don Quixote, der selbst ernannte Ritter “von der traurigen Gestalt”. Seine Mitmenschen halten den Landedelmann Alonso Quijana schlicht für verrückt.
Der Schöpfer dieser Romanfigur aus dem 17. Jahrhundert, Miguel de Cervantes, sieht das jedoch völlig anders: “Vielleicht ist es Wahnsinn, sich Träumen hinzugeben, aber der Gipfel des Wahnsinns ist es, das Leben so zu sehen, wie es ist, und nicht so, wie es sein sollte.”
Diese Worte legte der Textdichter Dale Wasserman dem Spanier in seinem Musical “Der Mann von La Mancha” in den Mund. Ihn faszinierte die Persönlichkeit des Cervantes, der ein bewegtes Leben als Dichter, Soldat, Steuereintreiber und mehrmaliger Zuchthäusler führte. Als Schauplatz wählte Wasserman das Inquisitionsgefängnis in Sevilla, in das Cervantes und sein Diener eingeliefert werden. Die Mitgefangenen bemächtigen sich eines Manuskripts des Dichters. Um seinen Roman vor den Flammen zu bewahren, inszeniert Cervantes ein Schauspiel, in dem er selbst den Ritter Don Quixote verkörpert. Das Gefängnis verwandelt sich und die Mithäftlinge tauchen ein in die Phantasie des Dichters und seiner tragikomischen Hauptfigur.
Das 1965 uraufgeführte und mehrfach preisgekrönte Musical erlebte weit über 2000 Aufführungen am Broadway. Lyrische Melodien wie “Ich Don Quixote”, “Dulcinea” oder “Der unmögliche Traum” zählen zu den größten Hits der Musicalliteratur. In seine temperamentvolle Musik brachte der Komponist Mitch Leigh unter anderem Elemente des spanischen Flamenco ein.
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