Drei Matrosen, eben der Lebensgefahr entronnen, haben 24 Stunden Landurlaub – und stellen New York auf den Kopf.
Für Gabey, Chip und Ozzie ist diese große, aufregende, unvergleichliche Stadt eine völlig neue, total überwältigende Erfahrung. New York, „die verrückteste Stadt”, diese herrliche Hölle von Stadt, voller Lichter und Trubel – kurzum: das Pflaster bebt. Gabey ist ein Träumer, der das ganz Besondere erleben will und keineswegs weiß, was das wohl sein kann. Chip hat einen uralten Reiseführer dabei und ist Willens, alle Sehenswürdigkeiten abzuhaken. Und Ozzie ist der flotte Draufgänger, der sich nach den langbeinigen City-Beautys umsieht. Aber es kommt doch alles etwas anders. Kaum im metropolen Verkehrsmittel, der U-Bahn, unterwegs, verliebt sich Gabey unsterblich in ein Mädchenbildnis – die Miss U-Bahn für Juni, abgebildet auf einem Plakat. Die oder keine! Seine Freunde beschließen, ihm Suchen zu helfen, schließlich gibt es in New York nur 2,5 Millionen Frauen, oder so etwa. So schwärmen unsere Helden aus und begegnen ihrem Schicksal, also ihrer Liebe. Der scheue Chip wird von der walkürenwilden Taxifahrerin Hildy abgeschleppt. Ozzie begegnet im Museum in der Uhrzeit-Abteilung der Anthropologin Claire, unter deren gletscherkühlen Fassade ein Vulkan nun bald nicht mehr schlummert, sondern mit Macht ausbricht. In der Carnegie-Hall trifft Gabey tatsächlich seine angebetete Ivy und kann sich mit ihr verabreden für den Abend. Und es beginnt eine abenteuerliche Tour-de-force durch das New Yorker Nachtleben bis Ivys Geheimnis gelüftet ist und diese drei Paare in den frühen Morgenstunden schon wieder voneinander Abschied nehmen müssen.
Diese wilde Jagd durch das Leben an einem einzigen Tag in New York ist liebenswürdiges Charakterbild eines idealen Amerikas. Das Musical geht aus einem nur 15-minütigen Ballett hervor, „Fancy Free”, das die fröhliche Stimmung, die Atmosphäre von Jazz, Bars, Flirt und Trennung ertanzte. „Fancy Free” ist nicht mit einem deutschen Begriff zu übersetzen – es meint trunken sein von Freiheit, frei wie der Wind sein – für den Augenblick des gelebten Abenteuers und Glücks. Denn niemand kann sagen, ob sich Gabey und Ivy, Chip und Hildy, Ozzie und Claire je wieder sehen werden: man schreibt das Jahr 1944 bei der Uraufführung. Ein hinreißender Tanz am Rande auch des möglichen Abgrundes. Verrückteste Zeit!
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