Das Cabinet des Doktor Caligari
Schlossfestspiele, Ettlingen

Ein Grusel-Klassiker mit Gänsehaut-Garantie wird Ihnen im Schlosshof den Schweiß auf die Stirn treiben. Denn ein Vampir der Macht geht um, ein Diktator par excellence. Einer, der auch Sie hypnotisieren wird: Dr. Caligari. Einer, der faucht, der knurrt, der sich bläht und gierig auf Jagd geht nach dem letzten Atemzug eines Menschen.

Und in der Stadt, da geht ein Mörder um. Von seinen Taten weiß er nichts, er führt Verbrechen aus, die er bei klarem Verstande niemals begehen würde. Dr. Caligari hat ihn, Cesare, durch Hypnose gefügig und zu seinem willenlosen Werkzeug gemacht. Jane, ein junges Mädchen, träumt von der großen Liebe. Da wird einer kommen meint sie, während zwei junge Männer, Alan und Francis, um ihre Gunst buhlen. Magisch rot erglüht Caligaris Sarg, aus dem er sein wahrsagendes Medium, den hypnotisierten Cesare hervortreten läßt. “Bis zum Morgengrauen” ist die erschreckende Antwort auf Alans Frage an den Somnambulen, wie lange er noch zu leben habe. Und tatsächlich, am nächsten Morgen ist er tot, erdolcht von hinten, von Cesare, der den letzten Atemzug des sterbenden Alan in einem weißen Tütchen auffängt: Caligari braucht die letzten Atemzüge Sterbender wie ein Drogenabhängiger seinen Stoff, sie sind sein Lebenselixier, das er in seinen Fracktaschen hortet. “Ein Tütchen, ein Tütchen”, giert er, als ihm die Luft ausgeht, und Francis und der Kommissar scheinen endlich den Täter gestellt zu haben. Doch der Totgeglaubte gibt sich noch lange nicht geschlagen. Die Welt ist ein Irrenhaus, und Dr. Caligari dessen wahnsinniger Dirigent.
Wolfgang Sréter erzählt eine Kriminalgeschichte, die mit Schauer und karnevalesk-schwarzem Humor mit den Sehnsüchten der Menschen spielt. Dazu zitiert die Musik von Toni Matheis und Raymund Huber alle Genres, von Jahrmarktsmusik über Lateinamerikanisches bis zu melancholischen Balladen, schafft 20er Jahre-Atmosphäre à la Kurt Weill, findet einen ganz eigenen schrägen Stil.

Besetzung:
Jane – Susanne Höhne
Caligari – Jan Gebauer
Cesare – Franz Frickel
Yuppies – Klaus Siebers, Kay Rode

 
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